Warum will hier keiner baden? Sächsisches Freibad stirbt aus

Crossen (Sachsen) - Sommer, Sonne, Sonnenschein - und das ohne Ende. Trotzdem gehen dem Freibad Crossen die Besucher aus.

Badchef Carol Forster (51) vom Förderverein Freibad Crossen e. V. gehen trotz Traumsommer die Badegäste aus. Mit einem Hilferuf auf Facebook ging der Verein auf Ursachenforschung.
Badchef Carol Forster (51) vom Förderverein Freibad Crossen e. V. gehen trotz Traumsommer die Badegäste aus. Mit einem Hilferuf auf Facebook ging der Verein auf Ursachenforschung.  © Maik Börner

Bisher ist erst die Hälfte der üblichen Besucher ins Bad gekommen. Via Facebook meldete sich das Freibad nun mit einem Hilferuf.

"Damit wollten wir auf Spurensuche gehen, um herauszufinden, woran das liegt", erklärt Carol Forster (51), Vorsitzender vom leitenden Förderverein Crossen e.V. Forster hat das erste Feedback gefiltert: "Viele haben zu Hause einen Pool, gehen lieber an Badeseen oder verbringen ihre Freizeit am Handy."

Das Freibad sei als Hot-Spot vieler Jugendlicher nicht mehr so sehr gefragt wie noch vor einigen Jahren. Da helfe auch kein Traumsommer wie dieser.

Anfang des Jahres erhielt das Freibad einen erhöhten Zuschuss über 30.000 Euro von der Stadt. Dieser ist für eine Startbrücke verplant. Im Oktober soll's losgehen, sofern die Besucherzahl nicht völlig einbricht. Noch gibt sich Forster kämpferisch: "Das Ganze ist noch nicht existenzbedrohend. Wir hoffen, die Marke von 20 000 Besuchern noch zu erreichen."

Auch Bernd Jonas (60), Bademeister im Zwickauer 04-Bad, spricht von einem Rückgang: "Bei diesem tollen Wetter hätten wir wesentlich mehr Besucher erwartet."

Kaum was los: Um das Jahressoll zu erreichen, fehlen dem Crossener Freibad noch rund 10.000 Besucher.
Kaum was los: Um das Jahressoll zu erreichen, fehlen dem Crossener Freibad noch rund 10.000 Besucher.  © Maik Börner

Titelfoto: Maik Börner