Krebserregend! Diese Lebensmittel sind zwar beliebt, aber...

Roter und grüner Wackelpudding: schmeckt gut, ist aber voller Farbstoffe.
Roter und grüner Wackelpudding: schmeckt gut, ist aber voller Farbstoffe.  © dpa/Martin Schutt

Sachsen - Zusatzstoffe in verarbeiteten Lebensmitteln sind heutzutage keine Seltenheit. Doch was, wenn ganze Lebensmittel künstlich hergestellt sind und nur aus Zusatzstoffen bestehen?

Zusatzstoffe sind meistens unbedenklich. Natürlich gilt auch hier: die Dosis macht das Gift. Und in hohen Dosen kann es durchaus gefährlich werden.

Besonders kritisch ist es jedoch, wenn die Verpackung uns glauben lässt, dass wir es mit einem Lebensmittel zu tun haben - dabei ist es aber eine Mischung aus verschiedenen Zusatzstoffen.

Und diese Lebensmittel sind (fast) vollständig künstlich:

Wackelpudding enthält den Farbstoff Gelborange S E110. Er gehört zu den umstrittenen Azofarbstoffen (synthetische Farbstoffe, krebserzeugendes Potential, allergieauslösend).

Andere Farbstoffe können bei Kindern die Aufmerksamkeit beeinträchtigen, zum Beispiel Tratrazin (E102), Chinolingelb (E104), Azorubin (E122), Ponceau 4R (E124a) und Allurarot AC (E129).

Rindfleischsuppe aus der Dose.
Rindfleischsuppe aus der Dose.  © dpa/David Ebener

Fertigsuppen werden durch Zusatzstoffe länger haltbar gemacht. Beispielsweise wird oft Siliciumdioxid (E551) als Antiklumpmittel beigemischt. Es steht im Verdacht, Auswirkungen auf das Immunsystem des Darms zu haben.

Gewonnen wird Siliciumdioxid aus Quarzsand.

Fruchtjoghurt darf die Lebensmittelindustrie schon ab einem Fruchtanteil von nur sechs Prozent als Fruchtjogurt „mit Früchten“ bezeichnet. Bei „Fruchtzubereitungen“ reichen 3,5 Prozent Früchte, und in Joghurt mit Fruchtaroma fehlen die Früchte gleich ganz.

Für den schönen fruchtigen Geschmack sorgen Aromastoffe, die aus Sägespänen oder Mikroorganismen gewonnen werden.

Auch "Fruchtstücke" werden nur vorgetäuscht. Meistens handelt es sich um Rückstände aus der Fruchtsaftherstellung oder aus mit Algen angedickte Klümpchen.

Im Joghurt enthaltene "Fruchtstücke" sind in Wahrheit zum Beispiel Sägespäne.
Im Joghurt enthaltene "Fruchtstücke" sind in Wahrheit zum Beispiel Sägespäne.  © dpa/Andrea Warnecke

Softrinks bestehen außer aus viel Zucker auch aus jeder Menge Zusatzstoffen, etwa Phosphorsäure und Chinin. Beim Trinken hinterlässt Phosphorsäure im Mundraum immer Restsäure. Dadurch wird der Basiswert im Speichel gesenkt, das schädigt den Zahnschmelz. Chinin kann in hohen Dosen Kopfschmerzen und Sehstörungen verursachen.

Fruchtnektar ist auch nur ein zusammengemischtes Getränk: der Fruchtsaftanteil beträgt maximal 50 Prozent. Dafür sind der Anteil von Zucker, Süßstoffen oder Honig sehr hoch: bis zu 20 Prozent.

Fruchtsaftgetränke sind noch stärker verdünnt: sie enthalten nur sechs bis 30 Prozent Saft. Der Rest sind Aromen, künstliche Konservierungsstoffe und sehr viel Zucker.

Nur mit „Direktsaft“, „ohne Zuckerzusatz“ oder „100 Prozent Fruchtsaftgehalt“ bekommt Ihr auch Naturprodukte.

Wasabi ist teuer, 100 Gramm der Wurzeln kosten um die 40 Euro. Günstiger wird es, wenn es von den Lebensmittelherstellern mit Meerrettichpulver, Maisstärke und Senfpulver sowie den Farbstoffen Brilliantblau (E133) und Zitronengelb (E102) gestreckt wird. In Wasabi-Paste (Asia-Shop) steckt oft Tartrazin. Dieser Azofarbstoff war zwischenzeitlich in Deutschland verboten, weil er allergieauslösend ist.

Surimi ist die Mogelpackung schlechthin. Eigentlich besteht es aus zerkleinertem Fisch, der zu einer festen Masse verarbeitet wird. Durch Garen in Zucker geliert diese Masse und wird haltbar gemacht.

In Europa versteht man unter Surimi ein Krebsfleischimitat aus gepresster Fischmasse und Fischmuskeleiweiß von sonst unverkäuflichen Fischarten. Gibt man dazu noch Sorbit, Phosphate, Hühnereiweiß und Wasser, entsteht die typische Konsistenz.

Gewürze und Aromastoffe sorgen für den Geschmack.

Titelfoto: dpa/Andrea Warnecke