Hier sind Sachsens Schätze bombensicher!

Pirna - Die dicken Burgmauern von Schloss Weesenstein waren im Zweiten Weltkrieg Versteck für viele sächsische Kunstschätze. Ab Sonnabend macht eine Ausstellung dies dort erlebbar.

Blick in einen der Ausstellungsräume auf Schloss Weesenstein.
Blick in einen der Ausstellungsräume auf Schloss Weesenstein.  © DPA

Das einstige Wettiner-Schloss galt auch wegen seiner Lage als "bombensicher". "Es war eines der größten Auslagerungsdepots und voll mit Kunstwerken - vom Keller bis zum Dachboden", so Kuratorin Birgit Finger. Weesenstein war eines der Hauptdepots. Die "Sixtinische Madonna" von Raffael wurde in der Nähe versteckt, in einem Bahntunnel im Lohmgrund.

Fotos, Dokumente und Zeitzeugenberichte sollen das bis 7. Oktober erlebbar machen. Die Ausstellung "Bombensicher!" beleuchtet erstmals umfassend dieses Kapitel der Kunstgeschichte. Gemälde wie Rembrandts "Saskia mit der roten Blume" überstanden im Schloss unbeschadet das Kriegsende. Auch das Kupferstich-Kabinett oder kostbare Handschriften wie der Maya-Codex.

Vieles fiel den Trophäenbrigaden der Sowjetarmee in die Hände. Zeitzeugenberichte von Menschen, die damals auf dem Schloss lebten, illustrieren das Geschehen in der Schau. "Wo ist die Sixtina?", habe der Offizier gerufen, erinnert sich Brigitte Mumme (82). Die Soldaten fanden das Versteck. Sie wurde wie die meisten 1945 gen Osten verbrachten Dresdner Kunstschätze von der Sowjetunion später zurückgegeben.

Von der Auslagerung in Weesenstein gibt es kaum Fotos und Dokumente. Einige Objekte kommen nun auf Zeit zurück.

Kuratorin Birgit Finger. Die Ausstellung startet diesen Sonnabend.
Kuratorin Birgit Finger. Die Ausstellung startet diesen Sonnabend.  © DPA
Blick auf die zugemauerte Einfahrt zum alten Bahntunnel Neu Dohma. Auch hier wurden Kunstschätze versteckt.
Blick auf die zugemauerte Einfahrt zum alten Bahntunnel Neu Dohma. Auch hier wurden Kunstschätze versteckt.  © DPA
Die "Sixtinische Madonna" von Raffael.
Die "Sixtinische Madonna" von Raffael.  © DPA