Plauen - Ein dramatischer Vorfall erschüttert Eltern und Kinder. Ein Mann schlich sich offenbar in die Schülertoilette der Dittes-Grundschule und missbrauchte einen Jungen (7). Danach verschwand der Täter. Die Polizei versucht nun Licht in die Sache zu bringen.

Der Vorfall passierte bereits Anfang der Woche. Nach Angaben von Polizeisprecher Oliver Wurdak (41) war die Schule bereits beendet. Ein Schüler der ersten Klasse, der den Hort besucht, ging nach Mittag in die Toilette und traf dort auf einen Unbekannten.

Dabei kam es zu einem sexuellen Missbrauch - wie die Polizei meint, in einem minderschweren Fall. "Was genau vorgefallen ist, ist nun Gegenstand unserer Ermittlungen", sagt Oliver Wurdak. Die Polizei befrage derzeit Kinder und Erzieher.

Der schockierte Grundschulleiter Thomas Melzer (47) schrieb sofort allen 170 Grundschuleltern einen Brief, bat um Hinweise auf den möglichen Täter. Zugleich wiederholte er seine Bitte, dass auch Eltern das Schulgebäude beim Bringen und Abholen der Kinder nicht betreten "um sicherzustellen, dass fremde Erwachsene bei den Kindern auffallen".

Die Schule habe den Zugang schon in der Vergangenheit geschützt und wolle ihre Sicherheitsmaßnahmen jetzt weiter verstärken. Thomas Melzer: "Unsere Eingangstür ist weitgehend geschlossen. Wir sprechen mit der Stadt, um noch eine Videokamera zu installieren."

Roman Schulz (57), Sprecher des Landesamtes für Schulen, nannte den Missbrauch an der Plauener Dittesschule "eine verabscheuungswürdige, schlimme Tat". Schulz: "Ich hoffe, dass die Polizei den Täter schnell ermittelt."

Sachsens Schulen seien generell sehr sicher. Dennoch passierten dort jährlich "ein bis zwei Fälle von sexuellem Missbrauch".