Pulsnitz - Anja B. (32) hat sich in ihrem ganzen Leben noch nichts zuschulden kommen lassen. Bis zu den Sommerferien 2016: Da hatte sie mehrmals Sex mit dem 13-jährigen Nachbarsjungen.

Aus Liebe, wie sie sagte - aber ohne Happy End. In Kamenz musste sich die Arbeitslose am Donnerstag dafür vor dem Strafrichter verantworten.

"Ich wusste, dass es falsch ist", sagte die 32-Jährige. "Ich habe Daniel* gesagt, dass ich mich strafbar mache." Die Reißleine hat sie trotzdem nicht gezogen.

Die Angeklagte war sogar mit der Mutter des damals 13-Jährigen befreundet. "Wir waren Nachbarn", so Anja B. "Das erste Mal ist es passiert, als Daniel zu mir in die Wohnung kam. Wir haben uns den Film 'The Fast and the Furious' angeschaut. Dann hat er mich geküsst, mich ausgezogen."

Den Rest überließ sie der Fantasie des Schöffengerichts.

Anja B. war sichtlich peinlich berührt, konnte das Geschehene kaum in Worte fassen: "Er hat mir gesagt, dass er mich liebt. Und ich habe mich auch in ihn verliebt", sagte sie am Donnerstag. "Es ist mir so unangenehm."

Die vierfache Mutter zeigte sich schließlich selbst an. "Ich konnte mit dem Druck nicht mehr umgehen."

Anja B. sei niemand, der ins Gefängnis gehört, so der Strafrichter. Sein Urteil: zwei Jahre Freiheitsstrafe auf Bewährung und 200 Stunden gemeinnützige Arbeit.

*Name von der Redaktion geändert