Retter des Robur! Er hält die Legende am Laufen

Anton Jäckel aus Schirgiswalde ist der König der Robur-Ersatzteile. Er hat nahezu alles auf Lager.
Anton Jäckel aus Schirgiswalde ist der König der Robur-Ersatzteile. Er hat nahezu alles auf Lager.  © Uwe Soeder

Schirgiswalde - Zwar wurde die Produktion des robusten Robur vor 25 Jahren eingestellt. Doch inzwischen feiern die LOs eine Wiederauferstehung. Der Retter des Robur ist ein junger Sachse: Anton Jäckel (28) ist der weltweit größte Ersatzteillieferant für die Legenden aus Zittau.

Etwa 3000 zugelassene Robur tuckern noch über Deutschlands Straßen. Tendenz: steigend! Anton Jäckel: „Das liegt daran, dass die stillgelegten Fahrzeuge aus Scheunen und alten Werkhallen wieder aufgebaut werden. Es gibt noch sehr viele Liebhaber.“

Der gelernte Kfz-Mechatroniker kaufte vor drei Jahren das rund 600 Tonnen umfassende zentrale Lager der ehemaligen Roburwerke. Die schlaflosen Nächte haben sich gelohnt, sein Hobby wurde zum Beruf. Jäckel: „Inzwischen kann ich davon leben. Für die nächsten 30 Jahre kann ich wohl Ersatzteile liefern."

Bei Anton Jäckel wollen alle Robus-Ersatzteile kaufen

Totgesagte rollen manchmal länger. Für die Reparatur der LOs ist noch für Jahre gesorgt.
Totgesagte rollen manchmal länger. Für die Reparatur der LOs ist noch für Jahre gesorgt.

Fast 90 Prozent der gefragten Teile sind auf Lager. Oder er arbeitet mit Firmen zusammen, die die Teile nachbauen können. Jäckel: „Was es überhaupt nicht mehr gibt, sind Sitze.“ Aber auch hier findet er Partner.

Übers Internet gehen täglich Bestellungen ein – aus der ganzen Welt. Denn ein größerer Teil der Jahresproduktion (über 5000 Fahrzeuge) ging damals in den Export. So hat der Meister nicht nur Nachfragen aus Russland und dem ehemaligen Ostblock, sondern auch aus Afrika und Kuba. Und so wird Robur weltweit gerettet.

Mit den Ersatzteilen bekam Jäckel auch noch ein umfangreiches Archiv der Nutzfahrzeug-Schmiede: Typenschilder, Zeichnungen, Aktenordner. Diese Unterlagen werden in geraumer Zeit an ein Museum übergeben, damit sind sie für die Öffentlichkeit zugänglich sind.

Info: www.oldtimerlaedchen.de