So wurde aus der kleinen Susan die "Schwarze Witwe"!

In Mombasa (Kenia) wuchs Susan A. als kleines Mädchen auf.
In Mombasa (Kenia) wuchs Susan A. als kleines Mädchen auf.  © Kenya Tourist Board

Chemnitz - Wenn Susan A. (31) den Saal 0.36 im Landgericht Chemnitz betritt, hat sie stets den Kopf gesenkt. Sie ist als Mörderin angeklagt, soll mit Ex-Liebhaber Jan D. (29) ihren Ehemann Karl Ekkehart A. († 58) umgebracht haben (TAG24 berichtete). Wie konnte es nur so weit kommen?

Ein kleines Dorf in Kenia, 13. April 1986: Susan A. wird geboren, bekommt den kenianischen Vornamen Nyamokami. Sie lebt in einem Haus, mit ihren Eltern, vier Brüdern, einer Schwester. Der Vater verprügelt seine Kinder regelmäßig. Auch die blutige Tradition der Beschneidung weiblicher Genitalien wird in der Familie gepflegt. Anwalt Hans-Jürgen Rutsatz (55) erzählt: „Aus Angst davor plünderte sie die Familienkasse, flüchtete mit ihrer Schwester nach Mombasa.“ Da ist Susan A. zwölf Jahre alt.

In der 920.000-Einwohner-Stadt trifft sie auf einen deutschen Missionar. Er nimmt die Mädchen auf, schickt sie zur Schule. Mit 16 macht Susan A. eine Ausbildung zur Masseuse, lernt 2006 im Salon den deutschen Monteur Karl Ekkehart A. kennen. Aus dem Flirt wird Liebe, 2007 zieht die Kenianerin nach Deutschland, die beiden heiraten. Doch die Ehe bröckelt. Susan A. bringt zwei Kinder von zwei Liebhabern zur Welt, ihr Ehemann trinkt immer öfter Alkohol.

Am 13. September 2016 endet die Ehe in einem Blutbad - Karl Ekkehart A. wird von Jan D. mit einer Machete getötet. Der Mordprozess wird am Montag fortgesetzt.

In Chemnitz ist die zierliche Mutter als Mörderin angeklagt.
In Chemnitz ist die zierliche Mutter als Mörderin angeklagt.  © Haertelpress