Poker-Skandal: Zockte Ex-FSV-Profi Garbuschewski eigene Teamkollegen ab?

Zwickau - Ronny Garbuschewski sieht sich schweren Vorwürfen konfrontiert! Der 32-jährige Drittliga-Profi soll als Komplize der Rocker-Bande Hells Angels zahlungskräftige Geschäftsleute und Prominente in abgekarteten Pokerrunden abgezockt haben. Der Ex-FSV-Profi machte dabei anscheinend nicht einmal vor den eigenen Mannschaftskollegen Halt.

Schwere Vorwürfe gegen Ronny Garbuschewski: Er soll Geschäftsleute und Prominente bei fingierten Pokerrunden abgezockt haben.
Schwere Vorwürfe gegen Ronny Garbuschewski: Er soll Geschäftsleute und Prominente bei fingierten Pokerrunden abgezockt haben.  © Picture Point

Die Vorwürfe gegen Garbuschewski wiegen schwer, sind aber nicht neu. Mitte Mai wurde publik, dass er an der Organisation und Durchführung von illegalen und obendrein fingierten Pokerrunden – unter anderem in Rostock und Zwickau – beteiligt war (TAG24 berichtete).

Der Edeltechniker kam vor der Saison 2017/18 mit reichlich Vorschusslorbeeren nach Westsachsen. Aufgrund diverser Blessuren brachte es Garbuschewski für den FSV Zwickau aber nur auf elf Drittliga-Einsätze.

Zur Höchstform lief er dagegen neben dem Platz auf. Wie der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe (30. Juni) berichtet, besaß Garbuschewski gegenüber den Hells Angels Spielschulden in Höhe von 20.000 Euro und wollte diese über getürkte Pokerspiele, bei denen teilweise bis zu 150.000 Euro auf dem Tisch lagen, abarbeiten.

Nach Spiegel-Recherchen lief dies wie folgt ab: Die Ganoven kauften im Internet ein Set, bestehend aus markierten Spielkarten und einer Infrarot-Kamera, mit der die Karten ausgelesen wurden. Dadurch kannten sie das Blatt des Gegners und nahmen diesen aus wie eine Weihnachtsgans (einen ausführlichen Bericht dazu seht Ihr im Spiegel TV Magazin, Montagabend, 23.25 Uhr, auf RTL).

Was nun noch fehlte, waren zahlungskräftige Opfer. Hier kam Garbuschewski als Lockvogel ins Spiel. Während seiner Zeit bei Hansa Rostock und zuletzt in Zwickau soll er dabei auch Teamkollegen um ihr Geld gebracht haben.

FSV-Sportdirektor David Wagner wollte sich auf TAG24-Nachfrage nicht an etwaigen Spekulationen beteiligen, machte aber deutlich, dass er diese Angelegenheit sehr ernst nimmt: "Ich habe sofort nach Kenntnisnahme am Sonnabend jeden einzelnen Spieler auf diese Thematik angesprochen. Dabei wurde mir versichert, dass sich niemand aus dem aktuellen Kader an diesen Pokerrunden beteiligt hat." Denn was der FSV nicht gebrauchen kann, sind erpressbare Spieler.