Brennpunkt Neumarkt: So kritisch ist die Lage

Zwickau - Laute Musik, Pöbeleien, allgemeine Aggressivität: Der Neumarkt ist Brennpunkt Nummer eins in Zwickau. AfD-Kreisvorsitzende Janin Klatt-Eberle (50) und CDU-Stadtrat Gerald Otto (53) haben das bei einer Ortsbegehung am eigenen Leib erfahren. In einem Brief an OB Pia Findeiß (61, SPD) fordert Klatt-Eberle konkrete Maßnahmen.

Brennpunkt Neumarkt: CDU-Stadtrat Gerald Otto (53) hat am eigenen Leib erfahren, wie aufgeheizt die Stimmung am Neumarkt ist.
Brennpunkt Neumarkt: CDU-Stadtrat Gerald Otto (53) hat am eigenen Leib erfahren, wie aufgeheizt die Stimmung am Neumarkt ist.  © Maik Börner

Während des Bürgerrundgangs bestätigte sich die Stimmungslage am Neumarkt. Politiker und Beteiligte wurden teilweise bedroht. "Eine ausländische Jugendgang sieht den Neumarkt wohl als ihr Revier und fühlte sich durch die größere Bürgergruppe bedroht", sagt Otto. Er fordert: "Die Stadt muss präventiv einwirken, graffitibeschmierte Sitzmöbel umsetzen und das freie WLAN ab 20 Uhr abschalten."

Klatt-Eberle bezeichnet die Lage im OB-Brief als verheerend: "Ich fordere die Umsetzung der Nachtrufe ab 22 Uhr, verschärfte Kontrollen zu mitgeführten Stichwaffen und die Benennung als 'gefährlichen Ort'." Kein Zwickauer fühle sich auf dem Neumarkt noch sicher.

Im Gegensatz zu Chemnitz benennt Zwickau keine "gefährlichen Orte", also jene Plätze, an denen die Polizei ohne konkreten Anlass verstärkt kontrollieren darf.

Der Zwickauer Neumarkt hat ein schlechtes Image. Bürger trauen sich immer seltener hierher.
Der Zwickauer Neumarkt hat ein schlechtes Image. Bürger trauen sich immer seltener hierher.  © Sven Gleisberg

Titelfoto: Sven Gleisberg