Von Ronny Licht

Nizza/Kirchberg - Eine junge Frau steht vor der untergehenden Abendsonne. Sie lehnt an einer Mauer, trägt Sonnenbrille, ein weißes Kleid.

Es ist Saskia S. († 29) aus Kirchberg bei Zwickau. Mittwoch Abend, 21:12 Uhr, macht die junge Frau das Foto zu ihrem neuen Profilbild bei „Facebook“.

Keine 28 Stunden später ist diese lebensfrohe Idylle nur noch schmerzhafte Erinnerung. Saskia S. ist tot. Sie wurde Opfer des Terroranschlags von Nizza.

Die Ausfahrt nach Nizza sollte der Abschluss der 12. Klasse werden. Mit ihren Schülern war die 29-jährige in den Urlaubsort geflogen.

„Es ist schlimm, was passiert ist“, sagte die Mutter der Toten zu MOPO24. „Sie wollte den Jugendlichen noch einen schönen Abschluss ihrer Schulzeit bieten. Jetzt ist alles vorbei. Das ist so schrecklich.“

Polizisten haben bereits persönliche Sachen der Tochter abgeholt, um deren Identität anhand von DNA-Spuren zweifelsfrei festzustellen. Die Mutter ist verzweifelt: „Hoffentlich wird sie bald für die Beerdigung freigegeben.“

Wie die Frau starb, ist derzeit noch nicht bekannt. Augenzeugen berichteten inzwischen, die junge Lehrerin sei aus dem Todes-Laster heraus erschossen worden. Bestätigt ist das aber noch nicht.

Saskia S. studierte nach dem Abitur in Bamberg und Bayreuth, machte zwei Staatsexamen, wurde Lehrerin. In Berlin fand sie eine Stelle an der renommierten Privatschule „Amalienhof“, wechselte später an die Paula-Fürst-Gemeinschaftsschule im Stadtteil Charlottenburg. Hier unterrichtete die begeisterte Klavierspielerin unter anderem Deutsch.

Mit der Sächsin starben auch zwei ihrer Schülerinnen (18, 19) im Terror-Chaos von Nizza. Das hat das Berliner Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf inzwischen bestätigt.

Fotos: dpa, Privat