Salafismus in Leipzig: Werden in dieser Moschee Islamisten gezüchtet?

Der Imam der Al-Rahman-Moschee wird vom Verfassungsschutz beobachtet.
Der Imam der Al-Rahman-Moschee wird vom Verfassungsschutz beobachtet.  © ddp

Leipzig - Der Geheimdienst warnt bereits! Die Al-Rahman-Moschee auf der Roscherstraße gilt längst als Salafisten-Treffpunkt (TAG24 berichtete). Verfassungsschützer fürchten: Migranten könnten hier radikalisiert werden!

Mit der Flüchtlingswelle 2015 gelangen viele Muslime nach Leipzig. Problem: Die Gläubigen finden im Stadtgebiet wenige Moscheen vor. Gleichzeitig ist die Al-Rahman-Moschee - eine der wenigen muslimischen Gotteshäuser in Leipzig - salafistisch geprägt .

Dort predigt Hassan Dabbagh. Der Salafist ist deutschlandweit für seine radikalen Ansichten bekannt.

Beim Verfassungsschutz schrillen deshalb die Alarmglocken: "Es besteht die Möglichkeit, dass Migranten durch Hassan Dabbagh salafistisch beeinflusst werden." Dabbagh und die Moschee werden entsprechend beobachtet.

Zudem strömen immer mehr Muslime in die Al-Rahman-Moschee. Beim Geheimdienst vermutet man, dass dies mangels Alternativen geschieht.

Auf LVZ-Anfrage sagte Verfassungsschützer Martin Döring: "Bislang ist jedoch nicht bekannt, dass die Salafisten auch außerhalb des Moschee-Geländes für ihre Ideologie werben."

Und: Imam Hassan Dabbagh ist zwar Anhänger der ultrakonservativen Ideologie. "Aber er gehört nicht dem militanten Dschihadismus an", so Döring.

Der sogenannte Islamische Staat setzte den Leipzig-Imam sogar auf eine Todesliste, weil er sich in Deutschland mit Gerichten von "Ungläubigen" eingelassen hat.

Das Minarett der Al-Rahman-Moschee auf der Roscherstraße. Hier fürchtet der Geheimdienst eine Radikalisierung von Muslimen.
Das Minarett der Al-Rahman-Moschee auf der Roscherstraße. Hier fürchtet der Geheimdienst eine Radikalisierung von Muslimen.  © DPA