Hilfe, ich habe 14 Leichen in meinem Keller

Mario Schreckenbach (54) hat den Schlüssel zum Schloss - und sitzt jetzt auf 14 Leichen.
Mario Schreckenbach (54) hat den Schlüssel zum Schloss - und sitzt jetzt auf 14 Leichen.

Von Ronny Licht

Lichtenstein - Eigentlich sind die Geschäfte von Bauunternehmer Mario Schreckenbach (54) sauber abgelaufen. Doch seit seinem letzten großen Deal hat er plötzlich Leichen im Keller - vermutlich 14 Stück.

Mario Schreckenbach ersteigerte vor vier Wochen Schloss Lichtenstein. Wovon vorher keine Rede war: Im Keller befindet sich die Fürstengruft.

Als Schreckenbach nach der Ersteigerung sein neues Objekt genauer untersuchte, entdeckte er dort 17 Särge. Drei stehen offen, in den restlichen Särgen befinden sich die sterblichen Überreste von Adligen.

„Das geht bis hin zu einer Prinzessin aus Albanien“, weiß der 54-Jährige mittlerweile. Genaueres konnte er noch nicht herausfinden - die Gruft ist stark baufällig.

Ein Blick in die baufällige Gruft - zwischen den Särgen liegt Schutt, der Putz von den Decken ist abgeplatzt.
Ein Blick in die baufällige Gruft - zwischen den Särgen liegt Schutt, der Putz von den Decken ist abgeplatzt.

Schutt liegt auf den Särgen, nur mühsam bekommt man Zugang zu diesem gruseligen, muffigen Raum. Seit mehr als 100 Jahren sind die Särge hier untergebracht, stehen mittlerweile unter Denkmalschutz.

Zu DDR-Zeiten wurde das Schloss vom katholischen Bistum Meißen betrieben. Später kauftees Prinz von Schönburg-Hartenstein (55). Dessen Pläne zur Sanierung platzten aber.

Der Pleite-Prinz tauchte ab, die Bank versteigerte den Renaissance- Bau. Noch streiten sich die Anwälte des Prinzen und Schreckenbach um das Inventar des Schlosses - und somit auch die Särge.

Der Unternehmer: „Sollte ich gewinnen, werde ich alles sorgfältig sanieren und der Öffentlichkeit zugängig machen.“

Gänsehaut: Ein leicht geöffneter Sarg in der Fürstengruft.
Gänsehaut: Ein leicht geöffneter Sarg in der Fürstengruft.

Fotos: Andreas Kretschel