Überall in Deutschland stehen schwarze Kreuze: Was steckt dahinter?

Berlin/Usedom - In der Nacht zum Freitag sind deutschlandweit zahlreiche schwarze Kreuze an Ortseingangs- oder Verkehrsschilder aufgetaucht - nicht zum ersten Mal. Denn jedes Jahr zum 13. Juli wiederholt sich dieses Prozedere.

Maskiert oder auch ganz offen demonstrieren Anhänger der Aktion das Anbringen der schwarzen Kreuze
Maskiert oder auch ganz offen demonstrieren Anhänger der Aktion das Anbringen der schwarzen Kreuze  © DPA

Polizei geht nach derzeitigem Erkenntnisstand davon aus, dass ein Zusammenhang mit der sich jährlich wiederholenden "Aktion schwarze Kreuze" besteht.

Diese Aktion wird der rechtsextremistischen Szene zugeordnet. Einzig auf Facebook "Schwarze Kreuze 2.0" erhält man einen Eindruck davon, welche Absichten die Frauen und Männer damit verfolgen: die Etablierung eines "neuen Volkstrauertages der Deutschen". Diesem Aufruf folgen jedes Jahr Tausende.

"Am 13.07.2014 machten es sich stolze Patrioten landesweit zur Aufgabe, an 4.500 durch Ausländer getöteten Deutschen seit 1990 zu erinnern", heißt es zu Beginn eines Info-Schreibens. Und so frönt sich die Gruppierung mit dem Aufstellen hunderter schwarzer Kreuze im Gedenken an "unsere" deutschen Opfer.

Denn: "Auch deutsche Opfer müssen Unvergessen bleiben. Auch wir brauchen einen Tag, um an unsere Liebsten zu erinnern" und nicht nur an Opfer anderer Herkunft, heißt es weiter.

Und so gibt es neben blanken Kreuzen, auch welche mit Aufschriften. Auf Usedom trugen einige die Schriftzüge wie "Deutsche Opfer", "Fremde Täter" oder "Wir Gedenken 2018". Aber auch in den Städten wie Berlin, Zwickau, Reutlingen, Essen, Schwerin oder Braunschweig wurden die Kreuze gesichtet.

Die Polizei hat alle bislang gesichteten Kreuze sichergestellt, hieß es in einer Pressemitteilung dazu. So sucht unter anderem die Polizeiinspektion Neubrandenburg nach Zeugen, die das Aufstellen der Kreuze beobachtet haben: 0395/5582-2224, die Internetwache der Landespolizei M-V unter www.polizei.mvnet.de oder aber jede andere Polizeidienststelle zu wenden.