Grundschule sagt Sprint-Lauf ab, weil Ehrgeiz-Eltern Lichtschranke und Zeitlupe wollen

In einer Schweizer Grundschule wurde der Sprint abgesagt. (Symbolfoto)
In einer Schweizer Grundschule wurde der Sprint abgesagt. (Symbolfoto)  © 123RF

Schweiz - Der Sporttag an Grundschulen soll vor allem eines bieten: jede Menge Spaß. Doch in einer Schule im schweizerischen St. Gallen wurde jetzt der Sprintlauf abgesagt, da überehrgeizige Eltern die Sache zu ernst nahmen.

Seit 20 Jahren wurde in dem St. Galler Stadtteil Rotmonten der schnellste Rotmöntler und die schnellste Rotmöntlerin gekürt. Ein Sprint für Kinder bei einem ganz normalen Schul-Sporttag.

Am Vormittag fanden jeweils die Vorläufe statt, am Nachmittag dann das große Finale. Doch wie das Schweizer "Tagblatt" berichtet, sollen einige Eltern die genaue Zeitmessung angezweifelt haben.

Wie im Profisport üblich, sollten also auch bei dem Kindersprint digitale Zeitmessung, Lichtschranke, Einlauffotos und Zeitlupen-Aufnahmen über den Schnellsten oder die Schnellste entscheiden. Den Lehrern war dies zu viel, sie sagten den Sprint ab.

Der Sprint sei laut Schuldirektor der bekannteste der Stadt, auch deswegen wurden die Eltern immer verbissener. Für ehrgeizige Eltern gab es sogar selbst einen Lauf. Aber auch das Rennen um den schnellsten Papa und die schnellste Mama wurde abgesagt. Die Eltern sollten an diesem Tag nicht im Mittelpunkt stehen.

Laut dem "Tagblatt" wurde die Entscheidung heftig diskutiert, bei Kindern und Eltern. Die Schüler waren vor allem enttäuscht, hatten sich einige, vor allem die Erstklässler, doch gefreut, endlich mitmachen zu können.

Doch egal um welche Sportart es geht: Sprint, Fußball, Eiskunstlauf etc. Die Kinder wollen einfach nur Spaß haben. Nicht zum ersten Mal machen ihnen überehrgeizige Eltern diese Freude aber kaputt.

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