Echt dufte! Diese Seifen haben ein uraltes Geheimnis

Auf dem Osterkunstmarkt auf Schloss Wackerbarth präsentiert Susanne Jumpelt 
(56) ihre neuen Dresden-Seifen.
Auf dem Osterkunstmarkt auf Schloss Wackerbarth präsentiert Susanne Jumpelt (56) ihre neuen Dresden-Seifen.  © Eric Münch

Dresden - Echt dufte! Nach 170 Jahren frischt Susanne Jumpelt (56) eine Dresdner Firmengeschichte auf, die sich gewaschen hat. Anno 1846 gründete ihr Ur-Ur-Großvater Louis Jumpelt seine gleichnamige Parfümeriewarenfabrik in der Carolastraße.

Das DDR-Regime spülte die Firma weg, die Großmutter verduftete 1960 in den Westen. Doch nun verkauft Susanne wieder handgemachte Seifen.

Aus den vier nostalgischen Schächtelchen duftet es nach Rosen und Frühling. Die Verpackung sieht noch aus wie vor 170 Jahren. Doch die Seifen (14 Euro) werden (leider) nicht mehr in Dresden, sondern in Frankreich hergestellt.

"Dort gibt es einfach die besten Fachleute", weiß Susanne. "Die Ingredienzien und Düfte haben sich natürlich verändert. Ich habe die Seifen - inspiriert von den erhaltenen Etiketten - neu komponieren lassen."

Der Bezug zur Heimat der Jumpels war der heute im Rheinland lebenden Ur-Ur-Enkelin wichtig - "deshalb prangt die Frauenkirche als Relief auf meinen Seifen."

Und stolz fügt sie hinzu: "Meine Vorfahren hatten zwar 40 Mitarbeiter und rund 500 Pflegemittel für den ganzen Körper im Angebot, aber bis nach Asien haben sie nicht exportiert." Das ist Susanne gelungen. "Die ersten Dresden-Seifen gibt es zum Muttertag in Taiwan."

Die Zeichnung stammt aus dem Preisbüchlein von 1860 der Parfümerie- und 
Toiletten-Seifen Fabrik Louis Jumpelt.
Die Zeichnung stammt aus dem Preisbüchlein von 1860 der Parfümerie- und Toiletten-Seifen Fabrik Louis Jumpelt.  © Eric Münch
Firmengründer August Ludwig „Louis“ Jumpelt mit seiner Gattin. Sein Vater war 
Theaterfriseur.
Firmengründer August Ludwig „Louis“ Jumpelt mit seiner Gattin. Sein Vater war Theaterfriseur.  © Eric Münch