"Igitt": Tine Wittler geht auf AfD-Petry los

Hat sich Tine Wittler mit ihrem Post ein Eigentor geschossen?
Hat sich Tine Wittler mit ihrem Post ein Eigentor geschossen?  © DPA

Rahden/Hamburg - Deko-Queen, Autorin und Bar-Besitzerin Tine Wittler (44) hat eine klare Meinung zu dem Wahlkampf-Plakat von Frauke Petry, auf dem sie mit ihrem Neugeborenen posiert: "Igitt. Das hältste ja im Kopp nich aus!!!", schreibt sie auf ihrem Facebook-Account.

Doch anstelle von Zustimmung, erntet sie viel Kritik - und die kommt vor allem von AfD-Anhängern. Denn nicht nur mit dieser Äußerung, sondern auch mit ihrer anschließenden Frage sorgt sie für Diskussionen:

"Wie ist das eigentlich mit Persönlichkeitsrechten von Säuglingen? Könnte dieses Kind [...] im Nachhinein in irgendeiner Form gegen diese ganz offensichtliche Instrumentalisierung vorgehen, weil es hier - anders als z.B. bei einem Werbefoto für Windeln oder Babynahrung - um politische Inhalte geht?"

Die Reaktionen der Facebook-User ließen nicht lange auf sich warten! Viele nutzen ihren Post, um sich aufzuregen und den Spieß umzudrehen.

Einige werfen ihr nämlich vor, in der RTL-Sendung "Einsatz in 4 Wänden" nicht anders vorgegangen zu sein: "Wie war das den bei ihren Fernseh Sendungen. Die Kinder die dabei waren, waren die auch Feuer und Flamme? Ehrlich, ihr Post war ein Eigentor" (Rechtschreibung übernommen), meint beispielsweise einer.

"Aber ist auch klar, einfach etwas Posten um im Gespräch zu bleiben. Ich möchte nicht wissen, wie viele Kinder von ihren Fernseh Team und deren Eltern gedrängt wurden um gefilmt zu werden. Sagen Sie nicht, das gab es nicht.", heißt es weiter.

Laut "Spiegel Online" soll es sich bei dem Kind um das echte Baby von Frauke Petry (42) handeln.
Laut "Spiegel Online" soll es sich bei dem Kind um das echte Baby von Frauke Petry (42) handeln.

Die Rechtfertigung von Tine Wittler kam prompt: "In der Tat kann ich guten Gewissens sagen, dass im Rahmen von 'Einsatz in 4 Wänden' kein einziges Kind von meiner Seite oder von Seiten der Redaktion zu irgendetwas gezwungen oder gegen seinen eigenen Willen für irgendetwas verpflichtet wurde." Sollten Säuglinge gezeigt worden sein, mussten die Eltern ihre Einwilligung geben.

Im gleichen Atemzug konkretisiert die 44-Jährige ihre Kritik: "Eine Instrumentierung, die wie in diesem Fall durch die etwaige familiäre Verbindung mit der abgebildeten Mutter ggf. auch noch nach vielen Jahren eine Identifizierung des Kindes möglich macht und im engen Zusammenhang mit einer politischen Haltung steht, die gelinde gesagt polarisiert, ist aber meiner Meinung nach von der Sache her problematischer [...]"

Doch auch das wollen die User nicht ganz durchgehen lassen und kontern: "Ist schon komisch wenn es um Medien und Geld geht ist es okay. Wenn diese Kinder später mal in einer Wiederholung zu sehen sind können sie auch gehänselt werden. Z.B. wie hatten deine Eltern keinen Geschmack oder kein Geld das sie das tun mussten. Auch sind die vorher Bilder von den Wohnungen auch nicht immer vorteilhaft."

Neben der vielen Kritik gibt es aber auch vereinzelt User, die die Meinung der Wahl-Hamburgerin teilen. Trotzdem gehören Kommentare wie "Ich bin auch der Meinung von Tine Wittler, diese Frau Petry ist nicht mehr normal, und diese AFD ist genau das Selbe wie die NPD und das muss weg" oder "Armselig dieses Plakat. Den Kleinen für solche Zwecke zu missbrauchen. Die AFD mit ihrem braunen Gedankengut braucht eh kein Mensch!" zur Minderheit.

Die meisten Kommentatoren finden das Plakat gelungen und sehen nichts Schlimmes daran.