Dresden - Ilse Bähnert ist die Paraderolle von Tom Pauls (58). Doch der Dresdner Kabarettist hat sie nicht erfunden. Frau Bähnert stammt aus der Feder der sächsischen Mundartdichterin Lene Voigt (1891-1962). Tom Pauls hat eine erste, umfassende Biografie über sie geschrieben.

„Meine Lene“ heißt das Buch (288 Seiten, Aufbau Verlag, 20 Euro), das am 19. November mit einer Lesung im Tom-Pauls-Theater in Pirna Premiere feiert.

„Lene Voigt spielt eine wichtige Rolle in meinem Leben“, so Pauls. „Mit sechs Jahren hörte ich zum ersten Mal Gedichte von ihr, von den Großeltern auf einer Geburtstagsfeier rezitiert.“

Seit 1991 steht Pauls als Ilse Bähnert in seinem Klassiker „Sächsische Variationen“ auf der Bühne. „Ihre heiteren Verse stehen in so starkem Gegensatz zu ihrem persönlichen Schicksal“ - Tod des Sohnes, gescheiterte Ehe, drei Einweisungen in Nervenheilanstalten, Verbot bei den Nazis.

Pauls stöberte auch nahezu Unbekanntes auf.

„Erst mit vier Jahren durfte Lene zum ersten Mal die Wohnung verlassen - so sehr fürchteten ihre Eltern nach dem Tod des Bruders um ihre Tochter.“

Oder: „Bei ihrer Einweisung 1946 in die Nervenheilanstalt Leipzig-Dösen wog sie nur noch 38,3 Kilo und wäre fast verhungert.“

Zur Unterstützung des Buches gibt Pauls den auf 200 Stück limitierten Stifterbrief „De Gogosbalme“ (ab 100 Euro Spende) heraus. Für eine 50-Euro-Spende gibt’s die Fördermedaille „Lene Voigt“.

Wer Ilse Bähnert live erleben will - das Tom-Pauls-Theater in Pirna hat die neue Spielzeit eröffnet. Programm/Karten unter: www.tom-pauls-theater.de.

Am 4. November beginnt der Vorverkauf für die Vorstellungen 2018.