Spurensuche nach Hauseinsturz: Solaranlage Schuld am Unglück?

Von dem Haus steht kein Stein mehr auf dem anderen.
Von dem Haus steht kein Stein mehr auf dem anderen.  © DPA

Berlin - Erst ein lauter Knall, dann sackt ein Berliner Einfamilienhaus am Montagabend in sich zusammen, wie TAG24 berichtete. Es gibt mehrere Verletzte. Zurück bleibt ein Trümmerhaufen und die Ermittler tappen in der Unglücksursache weiter im Dunkeln.

"Die Ermittler stehen jetzt erstmal vor einem im wahrsten Sinne des Wortes riesigen Trümmerhaufen", sagte eine Polizeisprecherin zum Tagesspiegel.

Überall liegen Ziegelsteine herum, die unter anderem einen BWM in der Einfahrt unter sich begruben. Bis weit nach Mitternacht war die Feuerwehr mit 75 Einsatzkräften vor Ort.

Nach anfänglichen Vermutungen, eine Gasexplosion hätte zum Einsturz geführt, gab die Netzgesellschaft Berlin Brandenburg Entwarnung. Zwar wird die Straße mit Erdgas versorgt, doch das betroffenen Haus war als einziges nicht an die Versorgung angeschlossen. Auch Gas in der Umgebungsluft konnte nicht nachgewiesen werden.

Rettungskräfte untersuchen die Trümmer des eingestürzten Hauses.
Rettungskräfte untersuchen die Trümmer des eingestürzten Hauses.  © DPA

Nach Tagesspiegel-Informationen verfolgt die Polizei mittlerweile zwei mögliche Spuren.

So könnte eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Hauses eine mögliche Ursache sein. Sie fängt das Sonnenlicht ein und speichert die erzeugte Energie in dafür vorgesehene Batteriesysteme.

Kam es dabei womöglich zu einer Kurzschluss oder Überladung, die dann zur Explosion führte? Die Ermittler überprüfen dieses Szenario.

Im Visier der Brandkommission steht auch die Wärmepumpe des Hauses, die die Energie für die Fußbodenheizung lieferte.

Bei der Explosion wurden drei Personen, die Eltern und ein fünfjähriger Junge, unter den Trümmern begraben. Der ältere Sohn (7) konnte sich aus eigener Kraft in Sicherheit bringen.

Am Dienstag gab es für den Fünfjährigen noch keine Entwarnung. Er wurde bei dem Unglück lebensgefährlich verletzt.

Update 11.45 Uhr:

Nach neusten Informationen der B.Z. soll ein Gas-Leck die Explosion verursacht haben. Demnach wurde das Heizsystem des Einfamilienhauses mit Propangas befeuert. Durch das Leck konnte sich dann ein Gas-Luft-Gemisch bilden. So kam es zu einer Verpuffung, die eine Druckwelle verursachte.

Das Dach und die Bodenplatte wurden so angehoben und die Wände verschoben. Dadurch fiel das Haus in sich zusammen.

Polizisten betreten mit einer Motorsäge das Grundstück, auf welchem ein Einfamilienhaus eingestürzte.
Polizisten betreten mit einer Motorsäge das Grundstück, auf welchem ein Einfamilienhaus eingestürzte.  © DPA

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