Nur der Hund überlebte: Neue Details zum grausamen Familiendrama in Starnberg

Starnberg - Nach dem gewaltsamen Tod eines Ehepaares und ihres Sohnes in ihrem Einfamilienhaus in Starnberg (TAG24 berichtete) forschen die Ermittler nach dem Motiv und der Herkunft der beiden Tatpistolen.

Die Leichen des Ehepaares und ihres Sohnes wurden in dem Starnberger Wohnhaus gefunden.
Die Leichen des Ehepaares und ihres Sohnes wurden in dem Starnberger Wohnhaus gefunden.  © Lino Mirgeler/dpa

Die Beamten gehen davon aus, dass der 21-jährige Vincent zuerst seine Eltern, den 64-jährigen Beleuchter und seine 60-jährige Frau, eine Psychotherapeutin mit eigener Praxis, und dann sich selbst erschoss.

"Wir sind mit Hochdruck dran, die Herkunft der Waffen zu klären. Wir gehen davon aus, dass sie illegal sind", sagte Polizeipressesprecher Hans-Peter Kammerer am Dienstag.

Der 21-jährige Sohn machte zwar eine Ausbildung zum Büchsenmacher. Weder er noch seine Eltern besaßen jedoch einen Waffenschein.

Die 60 Jahre alte Frau und ihr 64 Jahre alter Mann waren am Sonntagnachmittag tot im Schlafzimmer im ersten Stock des Hauses gefunden worden; der Hund der Familie war bei ihnen. Auch er wurde getroffen, wie ein Tierarzt später feststellte. Die Leiche des Sohnes wurde in seinem Zimmer entdeckt.

"Wir sind mittendrin in Befragungen und Vernehmungen im Umfeld, um möglicherweise herauszufinden, was das Motiv für das Familiendrama war", sagte Kammerer. Der Tatort sei weiter abgesperrt.

Wie die Bild-Zeitung berichtet, habe Vincent Drogenprobleme gehabt und sei absoluter Waffennarr gewesen. Nachbarn beschreiben den jungen Mann als "speziell". Ermittler suchen noch nach Spuren wie auch Dokumenten, die Aufschluss über mögliche Hintergründe der Tat geben könnten.

Ein Abschiedsbrief wurde nicht gefunden. Auch nach der Obduktion ist der Tatzeitpunkt nicht ganz klar. Der bisher letzte bekannte Kontakt der Frau nach außen war ein Telefonat mit einer guten Bekannten am Freitag gewesen.

Update 13.40 Uhr: Neue Erkenntnisse der Polizei liegen vor

Bei der Gewalttat in Starnberg vom Wochenende hat ein 21-Jähriger nach neuen Erkenntnissen zuerst seine beiden Eltern und dann sich selbst mit einem Kopfschuss getötet. Eine der beiden Pistolen wurde nach Angaben aus Ermittlerkreisen direkt neben ihm gefunden.

Zum Motiv und den Hintergründen der Tat werde weiter ermittelt, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Mehrere Medien hatten zuerst über den Kopfschuss berichtet. Die Polizei arbeitet weiter mit Hochdruck daran, die Herkunft der Waffen zu ermitteln.

Weder die Eltern noch der Sohn hatten eine waffenrechtliche Erlaubnis.

Ein Zaun und eine dichte Hecke verbergen das Haus, in dem sich die schreckliche Tat abgespielt hat.
Ein Zaun und eine dichte Hecke verbergen das Haus, in dem sich die schreckliche Tat abgespielt hat.  © Lino Mirgeler/dpa

Titelfoto: Lino Mirgeler/dpa