Steinbrückmühle: Das geflutete Dorf soll wieder aufgebaut werden

Hartmannsdorf-Reichenau - Noch ist gar nicht viel zu sehen, aber schon bald soll auf dieser noch unscheinbaren Tafel das Dörfchen Steinbrückmühle wieder auferstehen.

Das kleine beschauliche Dorf wurde unter Wassermassen begraben - nun soll es nachgebaut werden.
Das kleine beschauliche Dorf wurde unter Wassermassen begraben - nun soll es nachgebaut werden.  © Eric Münch

Das wurde 1932 geflutet, weil es im Stauraum der Talsperre Lehnmühle liegt. Zwei Talsperren-Fans wollen es nun im Kleinstformat wieder aufbauen.

Hobby-Modellbauer Karl-Heinz Kießlich hat unter anderem bereits das Hogwarts-Schloss aus der Harry-Potter-Saga nachgebaut, nun macht er sich an das versunkene Dörfchen.

"Es soll so detailgetreu wie möglich entstehen und den Ort um das Jahr 1925 zeigen", sagt er.

Dabei hilft ihm unter anderem Geschichts-Fan Rico Dittrich (46). "Ich sammle seit Jahren alles über die Talsperre und Steinbrückmühle", erklärt er.

"Fotos, Zeitungsartikel, Urkunden. Daraus versuchen wir nun eine authentische Ortsansicht zu rekonstruieren."

Karl-Heinz Kießlich plant schon fleißig

Karl-Heinz Kießlich (l) träumt vom Wiederaufbau von Steinbrückmühle.
Karl-Heinz Kießlich (l) träumt vom Wiederaufbau von Steinbrückmühle.  © Eric Münch

Elf Häuser sollen auf dem Modell, das im Maßstab 1:160 entsteht, inklusive Nebengebäuden Platz finden. "Dafür brauchen wir aber noch mehr Fotos aus der damaligen Zeit", so Dittrich. Denn:

Oft sieht man die Häuser nur von einer Seite auf den Bildern. Um genauere Modelle anfertigen zu können, werden zum Beispiel auch Rückansichten benötigt. "Wenn also noch jemand Bilder hat, wären wir sehr dankbar."

Die Idee zu dem Modell entstand unter anderem, weil die Überreste des Dörfchens im vergangenen Sommer in der Talsperre wieder auftauchten. Aufgrund der Hitze war der Wasserspiegel entsprechend weit gesunken.

Rico Dittrich (46, l.) vor der Talsperre Lehnmühle, in dem das Dörfchen Steinbrückmühle 1932 versunken ist. An seiner Seite Kathrein (57) und Gerd Göhler (64) vom Heimatverein, der sich auch um die Talsperre kümmert.
Rico Dittrich (46, l.) vor der Talsperre Lehnmühle, in dem das Dörfchen Steinbrückmühle 1932 versunken ist. An seiner Seite Kathrein (57) und Gerd Göhler (64) vom Heimatverein, der sich auch um die Talsperre kümmert.  © Rico Dittrich
Ein erstes grobes Modell, wie der Ort etwa 1925 ausgesehen hat, gibt es bereits.
Ein erstes grobes Modell, wie der Ort etwa 1925 ausgesehen hat, gibt es bereits.  © Rico Dittrich
Während der Dürre des vergangenen Sommers hat der sinkende Wasserspiegel auch die Reste des untergegangenen Dorfes sichtbar werden lassen. Im Hintergrund die namensgebende Brücke.
Während der Dürre des vergangenen Sommers hat der sinkende Wasserspiegel auch die Reste des untergegangenen Dorfes sichtbar werden lassen. Im Hintergrund die namensgebende Brücke.  © Eric Münch