Wegen Till Lindemann? Beliebtes Kult-Café muss schließen

Berlin - Es war eine beliebte Anlaufstelle im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg: Am Dienstag musste das Café Niesen nach 13 Jahren schließen. Schuld daran trägt - zumindest laut Betreiberin Christine Wick - Rammstein-Star Till Lindemann.

Das beliebte Café Niesen in Berlin-Prenzlauer Berg musste geschlossen werden.
Das beliebte Café Niesen in Berlin-Prenzlauer Berg musste geschlossen werden.  © Imago

Wie die Bild berichtet, ist der 55-Jährige der Inhaber des Mehrfamilienhauses, in welchem sich das Kult-Lokal befindet und neben Kaffee und Kuchen auch mit Ausstellungen, Lesungen und Jazz-Abenden die Gäste in Scharen anlockte.

Laut Berliner Kurier stand nun aber eine Mieterhöhung von stattlichen 55,6 Prozent an. Statt 1927,50 Euro sollte Christine Wick satte 3000 Euro zahlen. "Die Hausverwaltung teilte mir schon vor zwei Jahren mit, dass mein alter Vertrag nicht verlängert wird", erklärt sie. Man habe ihr zwar angeboten, einen Vertrag für weitere fünf Jahre zu unterschreiben, jedoch zu schlechteren Konditionen. Jegliche Versuche, dagegen anzukämpfen, sollen gescheitert sein.

Utopische Preise für ihre Kaffee-Spezialitäten habe die Betreiberin ihren Kunden jedoch nicht zumuten wollen. "Mir war es wichtig, dass jeder meine Preise bezahlen kann", erklärt sie der Zeitung. Nun wurde das Café geschlossen und acht Angestellte entlassen.

Till Lindemann will Wick aber nicht den Vorwurf machen. Ihr Gang an die Öffentlichkeit sei kein Versuch, Rache zu üben oder seinem Ruf zu schädigen, da der Rockstar vermutlich selbst nicht einmal von den Handlungen der Hausverwaltung wisse. "Das Haus ist für ihn vermutlich nur eine Geldanlage", glaubt sie.

Als Bild bei der Hausverwaltung nachfragte, erhob diese jedoch schwere Vorwürfe gegen Wick. Sie habe die Räumlichkeiten verschlissen, diese in desolatem Zustand hinterlassen und auch noch eine Mäuseplage im Haus verursacht. Außerdem habe das Ordnungsamt das Lokal bereits über Wochen wegen mangelnder Hygiene geschlossen.

Abgesehen davon handele es sich um eine erst in zwei Jahren in Kraft tretende Erhöhung von 18 (nicht 20) Euro pro Quadratmeter. Somit bewege man sich noch immer weit unter den ortsüblichen Mieten.

Rammstein-Star Till Lindemann (55) ist Inhaber des Gebäudes.
Rammstein-Star Till Lindemann (55) ist Inhaber des Gebäudes.  © DPA