Unfassbar! Touristen springen für Fotos in kontaminiertes Wasser

Provinz A Coruña (Spanien) - Manche Menschen würden anscheinend alles für DAS perfekte Foto auf Instagram & Co. geben - selbst, wenn sie dafür in einem giftigen See baden müssen.

Im Netz findet man überall Bilder von Personen, die für ein Foto im giftigen See plantschten.
Im Netz findet man überall Bilder von Personen, die für ein Foto im giftigen See plantschten.  © Twitter/Instagram

Was eigentlich unfassbar klingt, passiert gerade in der spanischen Provinz A Coruña.

Das dortige Gewässer im "Monte Neme" hat sich innerhalb kürzester Zeit zu einem äußerst beliebten Foto-Spot entwickelt - und das, obwohl vor diesem Ort eigentlich mit mehreren Schildern gewarnt wird.

Doch für Influencer, Blogger und Touristen ist das türkisfarbene Wasser des Sees wohl einfach zu verlocken, da kann man die Verbotsschilder schnell mal übersehen.

Man kann nur hoffen, dass das Schicksal einer Influencerin die folgenden Nachahmer irgendwie abgeschreckt. Die Frau, deren Name nicht bekannt ist, wurde nach ihrem Bad im auffällig blauen Gewässer sogar ins Krankenhaus eingeliefert. Sie litt unter Erbrechen, einem mysteriösen Hautausschlag und Beulen.

Trotzdem wollte sie anscheinend nicht einsehen, dass das Plantschen im See keine gute Idee war. "Das war es wert", erklärt sie laut der Zeitung "Publico".

Doch was macht das Gewässer im Monte Neme so gefährlich?

Der See im "Monte Neme".
Der See im "Monte Neme".  © 123RF/ alexat25

Nicht ohne Grund wird der See auch das "Galizische Tschernobyl" genannt. Sein Wasser ist schwer kontaminiert.

Im Steinbruch, wo sich das türkisblaue Gewässer befindet, wurde einst das Metall Wolfram abgebaut. Das Wasser des Sees beinhaltet noch immer giftige Abfälle aus der Mine.

Jetzt warnt auch ein spanischer Arzt davor, in das Wasser im Monte Neme zu steigen. Betroffene könnten anschließend unter Augen- und Hautreizungen leiden.

Sollte sich jemand länger im See aufhalten, müsse er mit "Verdauungsstörungen, Erbrechen" und später auch Durchfall rechnen.

Doch trotz der Warnungen von Behörden und Medizinern springen immer noch regelmäßig Touristen in den See - immer auf der Jagd nach DEM Foto.

Titelfoto: Twitter/Instagram