Dresden - Das letzte Geheimnis von Schloss Albrechtsberg ist über 150 Jahre alt! Ein Geheimgang soll aus den früheren Gemächern des Preußenprinzen Albrecht (1809-1872) bis hinunter zur Elbe führen. Jetzt will der Schlossbetreiber das Rätsel um die alte Legende lösen!

Verborgen hinter einer hölzernen Wandverkleidung im früheren Arbeitszimmer („Lederzimmer“) des Prinzen Albrecht von Preußen befindet sich der zugemauerte Eingang des Geheimgangs. „Wir wollen ihn jetzt öffnen und freilegen lassen“, sagt Schlossherr Ulrich Finger (62).

Dresdens Messechef verwaltet den 1850 gebauten spätklassizistischen Prachtbau seit fünf Jahren für die Stadt, lässt Stück für Stück sanieren. „Im Schloss führt der Gang zur Bibliothek runter, dann weiter in den Keller, wo die Öffnung zugemauert ist. Der Gang müsste rund zehn Meter lang sein, ist aber bislang kaum begehbar“, so Finger.

Empfing der verheiratete Prinz über den Geheimgang einst heimlich seine Mätressen? Sein Schlafzimmer lag genau daneben. Oder wollte er in Ruhe spazieren? Der Gang soll unterirdisch nämlich sogar bis zur Elbe führen! „Wir würden versuchen, ihn wieder herzustellen. Wir wissen nur noch nicht, wo genau er ist“, sagt Finger.

Der Legende nach floh einer der hoch verschuldeten Prinzen-Söhne in den 1920er-Jahren über den Geheimgang, wurde aber an der Elbe von der Polizei einkassiert! Die Freilegung kostet gut 100.000 Euro, soll in den nächsten Wochen starten.