Schiff kracht gegen Brücke - Verkehr auf Nord-Ostsee-Kanal gesperrt

Kiel - Ein finnisches Spezialschiff ist am frühen Mittwochmorgen mit beiden Holtenauer Hochbrücken über den Nord-Ostseekanal kollidiert.

Schiffe warten im Nord-Ostsee-Kanal auf die Durchfahrt der Hochbrücke in Kiel-Holtenau. Die Brücke sowie auch der Schiffsverkehr auf dem Kanal wurden in beide Richtungen auf unbestimmte Zeit gesperrt.
Schiffe warten im Nord-Ostsee-Kanal auf die Durchfahrt der Hochbrücke in Kiel-Holtenau. Die Brücke sowie auch der Schiffsverkehr auf dem Kanal wurden in beide Richtungen auf unbestimmte Zeit gesperrt.  © Axel Heimken/dpa

Da derzeit noch unklar sei, wie stark die Kollision die Brücken beschädigt habe, seien die Brücken sowie der Schiffsverkehr auf dem Kanal zunächst in beide Richtungen auf unbestimmte Zeit gesperrt worden, teilte die Polizei Kiel mit.

Die Wasserschutzpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Das Schwerlast- und Arbeitsschiff war gegen 4.30 Uhr auf dem Kanal in Richtung Brunsbüttel unterwegs. Auf dem Schiff befand sich ein Kran, dessen Ausleger aus noch unbekannter Ursache kurz nach dem Durchlaufen der Schleuse gegen beide Holtenauer Hochbrücken stieß und diese beschädigte.

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Dabei fielen vermutlich Teile des Krans in den Kanal. Nach jetzigem Stand der Ermittlungen wurde niemand bei dem Unfall verletzt.

Sowohl die Hochbrücken als auch der Nord-Ostseekanal sind seit dem Unfall für jeglichen Verkehr, auch für Radfahrer und Fußgänger, gesperrt.

Die gesperrte Hochbrücke in Kiel-Holtenau. Im Laufe des Tages soll die Statik der Brücke geprüft werden.
Die gesperrte Hochbrücke in Kiel-Holtenau. Im Laufe des Tages soll die Statik der Brücke geprüft werden.  © Axel Heimken/dpa

"Das wird noch enorme Auswirkungen haben"

"Das ist ein echtes Nadelöhr. Das wird noch enorme Auswirkungen haben", sagte ein Polizeisprecher. Autofahrer müssten nun auf die Levensauer Hochbrücke ausweichen, Radfahrer und Fußgänger könnten auch Fähren benutzen. Wie lange die Sperrungen andauern werden, steht noch nicht fest. Sachverständige werden die Schäden zunächst begutachten müssen.

Durch die Feuerwehr wird zurzeit versucht, das in den Kanal gelaufene Hydrauliköl zu binden. Zu dem Schaden auf dem Schiff können noch keine Angaben gemacht werden.

Ob technisches oder menschliches Versagen für den Unfall ursächlich war, sei jetzt Gegenstand der Ermittlungen.

Erstmeldung: 8.34 Uhr. Aktualisierung: 10.10 Uhr.

Titelfoto: Axel Heimken/dpa

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