Hier knattern die Apaches in Zwönitz wieder davon

Chefin Sabine Josiger 54 ( rechts ) und Hotelfachfrau Mandy Drechsler 43,die die Amerikaner bedient hat, vor dem Hotel.
Chefin Sabine Josiger 54 ( rechts ) und Hotelfachfrau Mandy Drechsler 43,die die Amerikaner bedient hat, vor dem Hotel.

Von Dominik Brüggemann

Dresden - Das Hotel der Familie Josiger in Zwönitz ist auf besondere Gästewünsche vorbereitet, besitzt sogar einen großen Busparkplatz. Als am Mittwochabend plötzlich vier US-Kampfpiloten in voller Montur in der Lobby standen, musste Sabine Josiger allerdings passen.

„Ich habe sie gefragt, ob sie bei uns parken wollen. Sie grinsten und sagten, sie seien mit dem Hubschrauber da. Ich konnte es kaum glauben“, erzählt die Hotelfrau von dem kuriosen Besuch.

Und in der Tat: Mitten auf einem Stoppelfeld, wenige Hundert Meter entfernt an der S 258, mussten die amerikanischen Piloten aufgrund von Nebel ihre Hightech-Kampfmaschinen Typ „H-64 Apache“ zwischenlanden. Schon wenige Stunden vorher sorgten die Piloten für Aufsehen, landeten im Schönfelder Hochland bei Dresden – ebenfalls wegen Nebel.

Zwei Amerikanische Hightech-Kampfhubschrauber „Apache“ landeten plötzlich auf einem Acker nördlich von Schönfeld.
Zwei Amerikanische Hightech-Kampfhubschrauber „Apache“ landeten plötzlich auf einem Acker nördlich von Schönfeld.

Dort wurden sie von Anwohnern mit Essen und Trinken versorgt.

„Aufgrund der unsicheren Wetterbedingungen vom Flug aus Warschau in Richtung Katterbach Army Airfield mussten die Hubschrauber zweimal zwischenlanden“, so Jaymon Bell, Sprecher des zuständigen 12. Combat Aviation Brigade.

Auch in Zwönitz wurden sie rührend versorgt: „Sie haben dann bei uns geschlafen und gefrühstückt, sind früh aufgestanden und zu den Maschinen zurückgekehrt.“

In der Nacht passten US-Soldaten auf die wertvollen Flieger (früherer Neupreis: 17 Millionen Dollar) auf. Nach einem Routinecheck knatterten die Apaches dann davon.

Eigentliches Ziel: Ihre Basis bei Ansbach in Bayern. „Die Piloten sind mit ihren Maschinen gegen 11 Uhr sicher auf dem Katterbach Army Airfield gelandet“, so Sprecher Bell.

„Die Helikopter kamen aus Warschau und unterstützten in einem Nato-Einsatz den „Polish Armed Services Day“, so Bell weiter.

Laut Deutscher Flugsicherung können Militärflieger auf Mission oder bei schlechtem Wetter auch spontan auf privaten Grundstücken wie dem Stoppelfeld landen. In anderen Fällen benötigen sie eine Sondererlaubnis.

Fotos: Jens Uhlig, Uwe Meinhold