Sohn (13) ersticht kleine Schwester! Jetzt bricht die Mutter ihr Schweigen

Paris (damals 13) mit seiner Schwester Ella (damals 4). Er wurde am 5. Februar 2007 zu ihrem Mörder.
Paris (damals 13) mit seiner Schwester Ella (damals 4). Er wurde am 5. Februar 2007 zu ihrem Mörder.

Abilene (USA) - Charity Lee (heute 44) wird den 5. Februar 2007 nie vergessen. Sie war gerade mit einem Tablett Chicken-Wings unterwegs zu den Gästen des Lokals, in dem sie arbeitete, als plötzlich Polizisten zur Tür herein kamen. "Ihre Tochter wurde verletzt", sagten sie. "Sie können sie jetzt nicht sehen, denn Ella ist tot".

Damit begann für Charity ein Albtraum, den man keinem Menschen wünscht. Denn der Mörder ihrer vierjährigen Tochter Ella war ihr eigener Sohn Paris (damals 13).

"Wie kann das sein? Ich wusste, dass ich meine Tochter zusammen mit einem Babysitter und meinem Sohn zuhause gelassen hatte - also fragte ich: 'Geht es meinem Sohn gut?' Und sie haben geantwortet: 'Wir haben ihn.' Das war der Punkt, wo alles plötzlich keinen Sinn mehr machte", erinnert sich Charity in dem Dokumentarfilm "The Family I Had" (Die Familie, die ich hatte), der am Donnerstag in die US-Kinos kommt und schon zahlreiche Auszeichnungen bekommen hat.

Ihr Sohn Paris (heute 24) sitzt seit seiner Festnahme im Gefängnis, er wurde zur höchsten Strafe für Jugendliche, die es in Texas gibt - nämlich 40 Jahren - verurteilt. Er hat einen IQ von 141, ihm wurde von einem Kriminalpsychologen "Soziopathie" bescheinigt, wie die New York Post berichtet.

Schon im Alter von acht Jahren soll er Mordfantasien gehabt haben. An jenem 5. Februar beschloss Paris, diese wahr zu machen: Er überzeugte den Babysitter, dass dieser nach Hause gehen könne und ging in Ellas Zimmer. Dort würgte und schlug er sie, stach dann 17 Mal mit einem Küchenmesser auf den kleinen Körper ein. Die Vierjährige hatte keine Chance.

Eigentlich wollte er auch seine Mutter töten, doch Paris überlegte es sich anders.

Charity Lee (44) war früher heroinabhängig. Ihr Sohn wollte sich am Verhalten der Mutter rächen.
Charity Lee (44) war früher heroinabhängig. Ihr Sohn wollte sich am Verhalten der Mutter rächen.

Im Verhör gab der 13-Jährige dann an, eigentlich auch seine Mutter habe ermorden wollen, sobald diese von Arbeit heim käme.

"Er hat den Cops erzählt, dass er nicht weitermachen wollte, weil es schwieriger war, jemanden zu töten, als er sich vorgestellt hatte", erzählt Lee im Film. "Dann dachte er sich, wenn er mich umbringen würde, würde ich nur für wenige Sekunden leiden, doch ohne meine Tochter Ella, ein ganzes Leben".

Warum wollte er seiner Mutter das antun? Warum nahm er seiner eigenen Schwester das Leben?

Vor Gericht betonte Paris, dass er seine Mutter bestrafen wollte. Die war früher heroinabhängig gewesen, noch kurz vor der Geburt des Sohnes nahm sie Drogen. Später hatte sie einen Rückfall mit Kokain. Paris habe das für seine eigenen psychischen Störungen verantwortlich gemacht.

"Ich habe mich dafür entschieden, diese Tat zu begehen und trage die Verantwortung dafür. Ich glaube, es war vorbestimmt. Ich bin nicht verrückt", erzählt er im Film.

Seine Mutter hat ihm mittlerweile verziehen, versucht ihn so oft wie möglich zu besuchen. "Ich bin nicht so eine Art Mutter, die ihr Kind verstößt, auch wenn die Besuche nicht leicht sind".

Vor kurzem ist sie noch einmal Mutter geworden, doch seine Halbschwester darf Paris nicht sehen.

An Ella erinnern immer noch die vielen Schmetterlings-Tattoos auf Charitys Oberarm. "Das war so ihr Ding...", meint Charity.