In Sachsens kleinster Brauerei wird Bier zur Frauensache

Nach den Führungen gibt es natürlich erstmal ein hausgemachtes Bier zum 
Verkosten
Nach den Führungen gibt es natürlich erstmal ein hausgemachtes Bier zum Verkosten  © Sven Gleisberg

Zwickau - Bier ist Männersache? Von wegen: In Vielau bei Zwickau hat Petra Lorenz (42) das Kommando in der kleinsten Brauerei Sachsens. Und die ist gleichzeitig ein Einfrau-Betrieb.

2012 hat sie das Unternehmen, das ihr Urgroßvater anno 1907 übernommen hatte, wieder in Familienbesitz zurückgebracht.

Sie investierte einen fünfstellige Summe, um die Firma wieder in Gang zu bringen. Einmal im Monat wird auf den über 100 Jahre alten Maschinen Bier gebraut, unter anderem das „Vielauer dunkel“ und das „Zwickel hell“.

Das geht dann natürlich nicht mehr allein: „Ich habe viele Helfer.“

Lorenz kooperiert unter anderem mit der Einsiedel-Brauerei.

Petra Lorenz (42) hat alles gut im Griff - die Vielauerin brachte wieder 
Leben in die Brauerei.
Petra Lorenz (42) hat alles gut im Griff - die Vielauerin brachte wieder Leben in die Brauerei.  © Sven Gleisberg

Deren Braumeister Andreas Busse (51) hilft dann in seiner Freizeit.

Das Reizvolle daran: In Vielau wird das Bier wie vor 100 Jahren produziert.

So alt sind die Maschinen schon. „Mit denen hat schon mein Urgroßvater gearbeitet“, erzählt Lorenz. Sie verwendet bei der Herstellung dunkles Malz - „kein eingefärbtes wie die Großkonzerne.“

Insgesamt 180 Hektoliter Bier werden pro Jahr in Vielau hergestellt. Ein Liter kostet samt Spezialflasche 5 Euro. „Die Nachfrage steigt“, sagt Lorenz.

Auch Gastronomen zählen mittlerweile zu den Kunden. Außerdem gibt Lorenz Bierseminare und bietet Verkostungen an. „Ich bin da irgendwie reingewachsen. Jetzt macht es richtig Spaß.“