Von Großenhain ins Berghain: Sachsen-Muskelpaket schreibt Memoiren
Dresden - Wer ist „Rummelsnuff“? In einem Wort: Kult. In ein paar Zeilen: Roger Baptist (50) ist sächsischer Texter und Musiker von derber Strommusik, modernen Arbeiterliedern und Elektropunk.
Er war Bodybuilder & Trainer, Türsteher im Berliner Szeneclub Berghain. Jetzt schreibt er seine Memoiren.
Im März erscheint die Biographie „Rummelsnuff - das Buch“ (19,99 Euro) in der Eulenspiegel-Verlagsgruppe. 192 Seiten pralles Leben, das in Rummelsnuffs Geburtstadt Großenhain beginnt - mit Musik. Rogers Mutter spielt Geige, begleitet Frank Schöbel am Keyboard.
In der Combo des Vaters starten „Muck“ Hartmut Schulze-Gerlach & „Puhdys“-Sänger Dieter Birr ihre Karrieren.
„Ich habe Fagott gelernt“, so Rummelsnuff. 1989 stieß er zur Dresdner Untergrundband „Freunde der italienischen Oper“, schrieb auch einige Lieder für sie.
Einzelheiten gibt’s im Buch - an dem der Käpt’n noch feilt: „Im Frühjahr 2016 habe ich begonnen. Jedoch immer wieder unterbrochen von der Arbeit am Album ,Rummelsnuff & Asbach‘ und der Tour.“
Außerdem ist es sein Debüt - „da schreibt eine gewisse Unsicherheit mit. Wegbegleiter müssen befragt werden. Das geht zurück bis in die 70er-Jahre, nach Großenhain, Dresden, Ostberlin.“
Rummelsnuffs zuverlässige Gedächtnisstütze: die Stasiakte OPK „Anstifter“.
„Aber ich erinnere mich auch gern an die wilde Zeit nach dem Mauerfall. An die Touren mit den Bands. Oder die Jahre, in denen die einzige Musik das Klappern der Hantelscheiben war“, so Rummelnuff.
Am 24. März ist Rummelsnuff zu Gast auf dem MDR-„Riverboat“. Am 28. März feiert das Buch im Berliner Berghain Premiere.
„Auf jeden Fall gibt es eine Lesung in Dresden, im Zentralen Klub der Jugend … äääh, in der Scheune“, verspricht der Käpt’n.