Werden in diesem Freiberger Werk Küken geschreddert?

In dieser Brüterei bei Freiberg sollen Küken getötet werden.
In dieser Brüterei bei Freiberg sollen Küken getötet werden.

Von Doreen Grasselt

Freiberg - Auch in einer Freiberger Brüterei sollen Hühnerküken bei lebendigem Leib geschreddert oder vergast werden. Deshalb haben Tierschützer nun Anzeige erstattet.

Die Organisation PETA will herausgefunden haben, dass in den Hühnerställen der Aviagen GmbH in Hilbersdorf männliche Küken gezielt selektiert werden. „Diese werden wenige Stunden nach dem Schlüpfen auf grausame Art getötet“, erklärt Sprecherin Jana Fuhrmann.

Der umweltpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion im Landtag, Wolfram Günther (41), weiß: „Wenn es um Legehennen geht, ist das Aussortieren der männlichen Küken leider gängige Praxis. Über sogenannte Homogenisatoren - eine Art Fahrband - werden die Tiere in Anlagen hineingefahren, in denen sie vergast, zerquetscht und zerhackt werden.“

Männliche Küken werden noch immer in Brütereien getötet.
Männliche Küken werden noch immer in Brütereien getötet.

Das sei ein Verstoß gegen Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes, der das Töten eines Tieres nur aus einem „vernünftigen Grund“ erlaube.

„Eine Anzeige ist bei der Staatsanwaltschaft Chemnitz eingegangen“, bestätigt Oberstaatsanwältin Ingrid Burghard.

„Der zuständige Dezernent hat PETA aufgefordert, die Anschuldigungen zu konkretisieren.“ Die Brüterei weist alle Vorwürfe von sich. „Die Aviagen GmbH brütet ausschließlich Tiere für die Mast. Es werden keine für den Legehennenbereich produziert“, heißt es in einer Stellungnahme.

Massentierhaltungs-Betriebe werden noch immer staatlich gefördert. Es gibt Mittel für den Bau der Anlagen, eine Einspeisevergütung für Biogas und eine Exportförderung vom Freistaat.

Fotos: Eckardt Mildner, imago