Was ein Schatzsucher so alles auf einem normalen deutschen Acker findet!

Ein einfaches Feld irgendwo mitten in Deutschland. Die Maispflanzen sind gerade geerntet, sie Sonne scheint auf die trockene Erde. Perfekte Bedingungen für Schatzsucher. Was sie hier finden, übertrifft so manche Erwartungen.

Das alte Kreuz diente früher vermutlich als Anhänger.
Das alte Kreuz diente früher vermutlich als Anhänger.  © Youtube Z I M

Es braucht viel Geduld und eine gute Ausrüstung, um auf einem trockenen Acker zum Schatzsucher zu werden. Jedenfalls, wenn man auch etwas finden will.

Wenn aber Zim Jäger, wie er sich nennt, auf die Suche geht, findet er in der Regel auch etwas. Gemeinsam mit seinem Hund macht er sich geduldig auf die Suche nach "Schätzen" im Erdreich. Dabei hat er einen Metalldetektor, einen Pin-Pointer, Klappspaten und Handschuhe. Außerdem immer in der Hand: seine Kamera, mit der er Aufnahmen macht, diese zusammenschneidet und später bei Youtube reinstellt. (Kanal: Z I M).

Wer denkt, auf so einem öden Acker kann doch nichts Spannendes zu finden sein, der irrt gewaltig! Denn Zim Jäger beweist in seinem aktuellsten Video, das da jede Menge liegt.

So schlägt schon nach kurzer Zeit der Metalldetektor aus. Bedeutet: hier liegt etwas aus Metall. Zim setzt mit dem Spaten an, hebt etwas Erde aus. Dann geht er entweder mit dem Pin-Pointer (ein kleiner Hand-Detektor für genauere Bestimmungen) in die ausgehobene Erdmasse, um darin den Gegenstand richtig zu verorten, oder aber er greift sich mit der Hand etwas der Erde und führt sie am niedergelegten großen Metalldetektor vorbei. Piept es, hat er den Gegenstand bereits in der Hand und muss nur noch die Erde darum entfernen.

Ein Reichspfennig von 1941
Ein Reichspfennig von 1941  © Youtube Z I M

Ein paar Bewegungen mit den Fingern, Erde beiseite geschoben, und schon ist der erste Fund zu sehen. Ein massiver Knopf, graviert mit einem bescheidenen Blumenmuster. Alter auf den ersten Blick schwer zu bestimmen. Industriell verarbeitet sieht er allerdings nicht aus. Also vielleicht mehr als 100 Jahre alt.

Weiter gehts. Immer mit dabei sein Hund, der sich über das Abenteuer und jede Menge Auslauf auf dem Acker freut.

Beim nächsten Fund handelt es sich um Schmuck! Es ist ein altes Metall-Kreuz, das vermutlich als großer Anhänger an einer Kette diente. Es ist nicht massiv gegossen, sondern als Hohlkörper zusammengesteckt. Sieht nach erster Hälfte des letzten Jahrhunderts aus. Aber zu einer genaueren Bestimmung des Alters lässt sich der Schatzsucher nicht verleiten. Schließlich bedarf es dafür einer Expertise, die auf dem Feld so nicht möglich ist.

Eine vermutlich 300 Jahre alte Gürtelschnalle.
Eine vermutlich 300 Jahre alte Gürtelschnalle.  © Youtube Z I M

Bei den folgenden Funden auf dem Mais-Acker ist die Expertise allerdings ganz einfach. Denn die Jahreszahl steht ganz deutlich erkennbar darauf! So gräbt der Schatzsucher als nächstes Münzen aus! Die erste: 50 Reichspfennig von 1920.

Auf einer anderen gefundenen Münze ist 5/100 zu lesen. Eine Verrechnungsmarke. Solche wurden Anfang der 20er Jahre von der Hamburgischen Bank ausgegeben und 1925 wieder eingezogen. Diese nicht. Sie lag über Jahrzehnte lang in dem Feld.

Auch einen Reichspfennig von 1941 findet der Schatzsucher. Darauf sehr deutlich da Hakenkreuz zu sehen.

Vermutlich der wertvollste Fund: Ein massiver Ring mit Gravur. Alter ist schwer zu bestimmen. Aber ist er aus Gold, hat das Schmuckstück schon einen erheblichen Wert.

Was der Schatzsucher noch findet: eine historisch gravierte Marke mit Initialen, eine sehr alte Gürtelschnalle, eine alte Bleifigur in Form eines Soldaten (vermutlich altes Spielzeug) und eine Deutsche Mark von 1959.

Das Suchen per Metalldetektor ist genehmigungspflichtig.
Das Suchen per Metalldetektor ist genehmigungspflichtig.  © Youtube Z I M

Um mit einem Metalldetektor auf Schatzsuche zu gehen, bedarf es einer Genehmigung! Die Schatzsuche ohne Erlaubnis ist illegal. Grund ist die Gefahr, dass man ohne weiterführende Kenntnis bei der Schatzsuche auch Bodenschätze zerstören kann.

Daher muss man sich als Schatzsucher oder Sondengänger bei dem entsprechenden Landesamt für Archäologie/Bodendenkmalpflege anmelden.

Meist ist das Genehmigungsverfahren nicht kompliziert. Es beginnt in der Regel mit einem Gespräch auf dem Amt. Eine Prüfung ist nicht erforderlich. Man bringt Karten mit und erläutert, wo man in etwa Sondengänge beabsichtigt und erklärt, wie man vorgehen möchte.

Darf ich gefundene Schätze behalten?

Dies regelt jedes Bundesland anders! Es ist also von Bedeutung, WO die Schatzsuche stattfindet. In einigen Ländern ist das sehr streng: Berlin und Sachsen zum Beispiel regeln, dass alle "Bodendenkmäler" dem Land gehören. Sofern kein Eigentümer zu ermitteln ist.

Andere regeln, dass sich Grundstückseigentümer und Finder den Wert teilen. Viele Bundesländer regeln eine Meldepflicht von Funden. Diese werden dann durch staatliche Nachforschungen genau bestimmt. Anschließend wird erst der Verbleib geregelt.

Fakt ist, allein mit dem Fund eines Schatzes wird man noch nicht "reich". Aber man sichert sich meist ein "hälftiges Miteigentum" daran. Die andere Hälfte bekommt in der Regel der Grundstückseigentümer. Bei Kulturdenkmälern bleibt der "Schatz" in der Regel Eigentum des Landes, egal wer ihn findet. Nicht selten wird nach dem Fund und der Bestimmung aber ein Finderlohn ausgezahlt.

Titelfoto: Youtube Z I M