Wegen mickriger Rente: Droht Vroni Fischer die Altersarmut?

Im Augenblick ist Veronika Fischer (65) dankbar für ihre kleinen Erfolge als 
Sängerin. Doch was kommt, wenn sie nicht mehr auftreten kann?
Im Augenblick ist Veronika Fischer (65) dankbar für ihre kleinen Erfolge als Sängerin. Doch was kommt, wenn sie nicht mehr auftreten kann?

Berlin - Mit rund zwei Millionen verkaufter Alben zählte Veronika Fischer (65) zu den größten Stars der DDR. Doch das ist 35 Jahre her, außer Erinnerungen und etwas Ruhm ist nichts geblieben. Kann jemand, der so bekannt ist, zum Sozialfall werden? Vroni Fischer hat Angst davor - und zieht dagegen vor Gericht.

"Altersarmut ist ein Thema, das leider sehr, sehr viele Menschen betrifft“, sagt die Sängerin in der "SUPERillu“. In ihrem Fall sieht es so aus: "Sollte ich plötzlich nicht mehr auftreten können, bekomme ich nur 350 Euro staatliche Rente - für all meine Erfolge in der DDR.“ Zwar habe sie nach ihrer Flucht in den Westen 1981 auch privat vorgesorgt. Knapp wird es trotzdem, das ist ihr klar.

Fischers Problem: Für ihre Erfolge von einst bekam sie damals nur 500 Ostmark pro Lied - und danach nichts mehr. Jörg Stempel, langjähriger Musikmanager für Amiga, erklärt: "Nur Komponisten und Texter bekamen zu DDR-Zeiten zehn Prozent der Plattenumsätze.“

Für Fischer ist das DDR-Unrecht. Doch ihre Klage wies das Berliner Verwaltungsgericht ab. Begründung: Schuld sei nicht der Staat, sondern die Plattenfirma. "Ein Witz“, sagt Fischers Anwalt Hubert Dreyling. Sie prozessieren weiter.

"Zur Not gehen wir bis zum Bundesverfassungsgericht.“

1975 feierte Veronika Fischer mit ihrer Band den Durchbruch in der DDR. Bis 
1980 nahm sie vier Alben auf. Von einem West-Gastspiel 1981 kehrte sie nicht 
heim.
1975 feierte Veronika Fischer mit ihrer Band den Durchbruch in der DDR. Bis 1980 nahm sie vier Alben auf. Von einem West-Gastspiel 1981 kehrte sie nicht heim.  © DPA