Es stinkt zum Himmel! Müll-Skandal in der Garten-Sparte

Dresden - Hilfe, wir haben einen Messie in der Sparte! Den Laubenpiepern vom „Weißeritzblick“ stinkt es gewaltig. Auf Scholle 46 türmen sich Flaschen, Lumpen, Altpapier und vieles eklige mehr. Die Gärtner sind verzweifelt.
Wo sonst Tomaten, Bohnen und Radieschen wachsen, „gedeiht“ im Verein an der Hamburger Straße ein Müllberg. Den Pächter Ralf L. (45) täglich erhöht.
„Er schiebt früh ein mit Mülltüten bepacktes Rad hierher“, schildert Gartennachbar Holger Schönfeld (48).
„Er wuchtet alles über den Zaun, klettert über die Haufen in die Laube und schläft.“
Nachmittags sortiert er die Pfandflaschen aus, bestückt sein Rad, schiebt davon.

Dabei fing alles harmlos an: „Er pachtete den Garten im Oktober“, so Sigbert Wichmann (63) vom Verein. Was niemand wusste: Ralf L. ist obdachlos und ein schier hoffnungsloser Messie. Im Dezember quoll der Unrat bereits aus der Hütte.
„Da hat er noch zugesagt, in den nächsten Tagen alles zu beräumen“, so Schönfeld. Doch Ralf L. ignoriert Abmahnungen, Fristen und Kündigung, schleppt aber weiter Unrat an.
„Er pinkelt in die Flaschen, macht sein Geschäft auf Pappen, die er in den Garten wirft“, schimpft Schönfeld angeekelt. „Wenn wir mit ihm reden, wird er ausfallend. Die Frauen haben Angst vor ihm. Die Polizei war auch schon da.“
Verzweifelt wandten sich die Laubenpieper an Ordnungsamt, Gesundheitsamt und Umweltamt.

„Dem Verein wurde die Klärung auf dem Rechtsweg empfohlen“, fasst Stadtsprecher Karl Schuricht zusammen.
Tatsächlich hat der Stadtverband „Dresdner Gartenfreunde“ inzwischen auf Räumung geklagt: „Ich hoffe sehr auf eine schnelle Entscheidung, damit vor Ort gehandelt werden kann“, so Geschäftsführer Frank Hoffmann (57).
Denn der Sparte rennt die Zeit davon: „Der Kostenvoranschlag zur Beräumung beträgt schon 3500 Euro“, sagt Sigbert Wichmann.
„Das wird aber täglich teurer. Wie soll das ein Verein bezahlen?“ Stadtverbands-Chef Hoffmann kann da zu Glück etwas beruhigen: „Wir werden da helfen.“


Fotos: Holm Helis