Warum lässt dieser Wirt seine Gäste schon bei der Reservierung blechen?

Ronald Otto (31) macht jetzt Ernst, verlangt fürs Reservieren Geld.
Ronald Otto (31) macht jetzt Ernst, verlangt fürs Reservieren Geld.  © Maik Börner

Werdau - Irgendwann hatte Ronald Otto (31) die Faxen dicke: Immer wieder reservierten Gäste bei ihm einen Tisch - und kamen dann einfach nicht. Jetzt hat der Wirt der "Erdbeerschänke" einen Riegel vorgeschoben. Reservierung nur noch gegen Vorkasse!

"Es wurde in den letzten zwei Jahren immer schlimmer", erklärt der beliebte Gastronom aus dem Werdauer Ortsteil Leubnitz seine Maßnahme. Wer reserviert, zahlt zehn Euro an. "Wir vergeben für den reservierten Tag sogenannte Event-Gutscheine. Erscheint der Gast, wird die Gebühr beim Bezahlen verrechnet", erklärt Otto.

Das heißt: keine Mehrkosten für den Gast. Das Prinzip will Otto jetzt vor allem an umsatzstarken Feiertagen einführen.

Gute Erfahrungen mit dieser Idee hat auch Jörg Fiedler (49) vom "Hotel und Felsenkeller Lay-House" in Limbach-Oberfrohna gemacht. "Wir haben zwar zu 90 Prozent Stammkunden, auf die wir uns verlassen können. Wenn aber angemeldete Gäste zu Büfett-Veranstaltungen oder unserem Brunch nicht erscheinen, erheben wir zehn Euro Ausfallgebühr."

Der Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Sachsen verfolgt die Initiative der Kneiper genau. Hauptgeschäftsführer Axel Klein (48): "Es ist nachvollziehbar, dass die Wirte reagieren. Sie sind Unternehmer, müssen wirtschaftlich denken. Wir begrüßen diese kreativen Ideen."

Jörg Fiedler (49) kassiert zehn Euro fürs Nichterscheinen. Die Gäste haben Verständnis für die Idee.
Jörg Fiedler (49) kassiert zehn Euro fürs Nichterscheinen. Die Gäste haben Verständnis für die Idee.  © Maik Börner