Umstrittene Autorin in psychiatrischer Behandlung! Aber warum?

Wien - Die für ihre schnoddrigen Texte bekannte Wiener Autorin Stefanie Sargnagel hat nach eigenen Worten wegen ihres starken Alkoholkonsums eine Psychotherapie begonnen.

Stefanie Sargnagel ist Mitglied einer sogenannten feministischen Burschenschaft, einer linken Aktivistengruppe.
Stefanie Sargnagel ist Mitglied einer sogenannten feministischen Burschenschaft, einer linken Aktivistengruppe.  © Horst Ossinger/dpa

"Ausschlaggebend war eher, dass ich viel zu viel trinke und ein Problem mit Selbstdisziplin habe", sagte die 32-Jährige dem "ZEITmagazin". Ihr Leben sei nun zwar langweiliger, aber es gehe ihr besser.

Zuvor habe sie sich teilweise orientierungslos gefühlt. "Ich hatte das Gefühl, ich sitze auf einem Schiff ohne Steuer."

Sargnagels Beschreibungen sind kurz, oft witzig und zum Teil äußerst obszön. Auch Alkohol und Drogen sind immer wieder Teil ihrer Texte.

Sargnagel publiziert auch unter ihrem echten Namen Stefanie Sprengnagel und ist Mitglied einer sogenannten feministischen Burschenschaft, einer linken Aktivistengruppe. Sie zeichnet auch Karikaturen und wurde mit ihren Alltagsbeobachten in einfacher Sprache in sozialen Medien bekannt.

Trotz ihrer oft kontroversen Aussagen bezeichnet sich Sargnagel, deren Markenzeichen eine rote Mütze ist, im "ZEITmagazin" selbst nicht als mutig.

In sozialen Situationen sei sie sehr nervös und schüchtern. "Alleine unter fremden Menschen sein, auf Partys oder Vernissagen, dieser Small Talk mit Fremden macht mich nervlich fertig."

Ihre Ansammlung von Updates im Netz hat sie in den Büchern "Fitness" und "Statusmeldungen" veröffentlicht. 2016 erhielt sie in Klagenfurt die Publikumsauszeichnung beim renommierten Ingeborg-Bachmann-Preis.