Sag mal, willst Du nicht Schäfer werden?

Einer der letzten seines Standes: Schäfermeister Ralph Einert (48) lässt seine Tiere an der Zwickauer Mulde grasen.
Einer der letzten seines Standes: Schäfermeister Ralph Einert (48) lässt seine Tiere an der Zwickauer Mulde grasen.

Zwickau - Zu viel Arbeit, zu wenig Geld - Sachsens Schafen fehlen die Schäfer. Nur noch wenige junge Menschen möchten diesen harten Beruf ausüben.

Friedlich grasen die Schafe von Ralph Einert (48) am Ufer der Zwickauer Mulde. Er gehört zu den rund 120 Berufsschäfern im Freistaat. In ganz Sachsen gibt es laut Statistikamt nur noch 69 000 Schafe. Vor 20 Jahren waren es noch rund 150.000 Tiere.

Ein einziger junger Mensch erlernt derzeit den Beruf in Sachsen. „Schäfer ist einer der härtesten Berufe in der Landwirtschaft - zehn bis zwölf Stunden täglich und das 365 Tage im Jahr“, erzählt Einert. Dennoch sei es sein Traumberuf. „Ich kann bei Wind und Wetter draußen sein, genieße die Ruhe in der Natur.“

Es ist aber nicht nur die harte Arbeit, die vor allem junge Menschen abschrecke. Auch das geringe Einkommen.

Im Durchschnitt erwirtschafte ein Familienbetrieb mit ein bis zwei Arbeitskräften nur rund 25.000 Euro. Um überhaupt von der Schäferei leben zu können, müsse eine Herde schon 500 bis 600 Mutterschafe haben.

Foto: dpa/C. Drescher