Immer mehr Bauern machen dicht: Trügt der Schein der Hof-Schließungen?

Düsseldorf - Hunderte eher kleine Bauernhöfe haben in den vergangenen Jahren in Nordrhein-Westfalen den Betrieb eingestellt.

Zahlreiche Bauern vergrößerten ihre landwirtschaftliche Fläche, um noch mehr Tiere beherbergen zu können.
Zahlreiche Bauern vergrößerten ihre landwirtschaftliche Fläche, um noch mehr Tiere beherbergen zu können.  © Lino Mirgeler/dpa

Allein im Vorjahr habe es 20.390 Höfe gegeben, die eine landwirtschaftliche Fläche von 10 bis 100 Hektar hatten, teilte das Landesstatistikamt am Freitag in Düsseldorf mit.

Das waren 670 weniger als im Jahr 2020, also ein Minus von 3,2 Prozent. Die Anzahl großer Betriebe, die mehr als 100 Hektar haben, stieg hingegen um 161 auf 3750 (plus 4,5 Prozent).

Das lag unter anderem daran, dass einige Höfe Flächen von Landwirten, die das Handtuch warfen, zukauften oder pachteten und dadurch über die 100-Hektar-Schwelle kamen.

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Unterm Strich steht ein Minus von etwa 500 Höfen, wenn man beide Größenkategorien zusammenzählt.

Wegen des Klimawandels und ungünstiger Marktmechanismen ist die Landwirtschaft in einer schwierigen Lage. Ältere Bauern suchen häufig vergeblich einen Nachfolger für ihre Höfe.

Die Anzahl der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte in NRW sank von 2020 bis 2023 um zwei Prozent auf 117.200.

Titelfoto: Lino Mirgeler/dpa

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