Nächste Preis-Erhöhung: Jetzt wird auch diese schwäbische Leckerei teurer

Ditzingen - Um Maultaschen herzustellen, ist viel Energie nötig. Für das Unternehmen Bürger wird es deshalb teurer. Und damit wohl auch bald für Liebhaber der schwäbischen Spezialität.

Die Energie- und Stromkosten des Unternehmens seien gestiegen.
Die Energie- und Stromkosten des Unternehmens seien gestiegen.  © Christoph Schmidt/dpa

Die Verhandlungen mit dem Handel dazu liefen zurzeit, sagte Martin Bihlmaier, Chef des für Maultaschen bekannten Unternehmens aus Ditzingen (Landkreis Ludwigsburg), der Deutschen Presse-Agentur. "Wir sind extrem energieintensiv und vom Gas abhängig", sagte Bihlmaier.

Die Energiekosten des Familienunternehmens hätten sich in diesem Jahr verdrei- bis vervierfacht. Spätzle und Schupfnudeln würden im Wasser gekocht, Maultaschen mit Dampf - und dafür sei bislang Gas verwendet worden. Anschließend müssten die Produkte runtergekühlt werden, wofür Strom notwendig sei.

Um im Falle einer Gasmangellage bei den Dampferzeugern von Gas auf Öl umstellen zu können, habe Bürger Umbausätze für 300.000 Euro bestellt. Für 2023 rechnet das Unternehmen bei gleichem Energiebezug damit, dass sich die Kosten mehr als verdoppeln. Auch die Kosten für Rohstoffe seien enorm gestiegen.

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"Es war ein echt anspruchsvolles Jahr", sagte Bihlmaier. 2022 habe er gedanklich abgeschrieben. Sein Blick richte sich deshalb nach vorne: "Wir können uns glücklich schätzen, dass wir weiter wachsen."

Ein Trend, der ihm gerade in den Großstädten helfe, seien vegane Produkte. Bei veganen Maultaschen habe sich der Absatz in den vergangenen drei Jahren verdreifacht.

Maultasche sei noch "recht südlastig"

Die Maultasche ist nach Ansicht von Bihlmaier in weiten Deutschland aber noch immer unbekannt. Die Maultasche sei erklärungsbedürftig und Bürger "schon recht südlastig". Alles über die Landesgrenze Baden-Württembergs hinaus sei "quasi Auslandsgeschäft".

Andere Teigwaren wie Gnocchi oder Tortellini müsse er niemandem erklären, "weil jeder schon mal in Italien oder beim Italiener um die Ecke war". Um die Bekanntheit im Norden zu steigern, setze Bürger seit diesem Jahr verstärkt auf die Großstädte Berlin und Hamburg.

Das Familienunternehmen verzeichnete 2021 einen Umsatz in Höhe von 216,6 Millionen Euro. Laut dem im Bundesanzeiger bereits veröffentlichten Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2020 lag der Jahresüberschuss bei neun Millionen Euro.

Titelfoto: Christoph Schmidt/dpa

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