Wohnungsnot: Leben wir bald wie "Käfigmenschen" in Hongkong?

Deutschland - Städte wie Hongkong oder Tokio platzen aus allen Nähten. Doch auch in Deutschland wird die Lage für Mieter immer schlimmer. Blüht deutschen Mietern bald ein ähnliches Schicksal?

Das Problem ist seit Jahren bekannt: Dieses Plakat ist aus 2014 aus Berlin - doch getan haben Politiker bislang wenig.
Das Problem ist seit Jahren bekannt: Dieses Plakat ist aus 2014 aus Berlin - doch getan haben Politiker bislang wenig.  © DPA / Wolfram Steinberg

Über viele Großstädte Asiens liest man, dass die Menschen mit massiver Wohnungsnot zu kämpfen haben. Wer jetzt denkt, wir reden hier von kleinen Wohnungen um die 30 Quadratmeter, ist auf dem falschen Dampfer.

Beispiel Hongkong und seine "Sargwohnungen": Tatsächlich gibt es Tausende Menschen in der chinesischen Millionenstadt, die auf etwa 2 Quadratmetern leben. In kleinen Riffelblech- oder Gitter-Boxen, die in Wohnungen oder Containern gestapelt werden, leben die Menschen mit ihrem gesamten Hab und Gut - wobei das Wort "leben" bei derartigen Wohnverhältnissen eigentlich mehr als fehl am Platz ist.

Doch ändern kann man diese Situation nicht so einfach: Viele sind gezwungen in die Städte zu ziehen wegen der teils katastrophalen Arbeitsmarkt-Situation auf dem Land.

Angesichts des deutschen Wohnungsmarkts, fragen sich viele Bürger, ob uns nun Ähnliches blüht und Großstädter auch bald in kleinen Zellen mit 30 Mann auf 60 Quadratmeter wohnen müssen.

"Wohnkäfige" bald auch in Deutschland?

Riesige Wohnblocks - der Anblick ist in Deutschland nichts Neues!
Riesige Wohnblocks - der Anblick ist in Deutschland nichts Neues!  © DPA / Sebastian Kahnert

Schon mehrmals haben wir von der immer schlechter werdenden Wohnsituation in deutschen Großstädten berichtet. Kürzlich hieß es aus Berlin, dass man dort mit steigenden Mieten zu rechnen hätte - und das in einer Stadt, in der die Menschen eh schon um jeden Quadratmeter für bezahlbares Wohnen kämpfen müssen.

Wer schon einmal versucht hat, in Städten wie Berlin, Köln, Frankfurt oder Hamburg eine Wohnung zu finden, kennt die ellenlangen Schlangen bei den Besichtigungsterminen - als gäbe es dort etwas umsonst. Nicht zu sprechen von den persönlichen Informationen und Bedingungen, die die Makler fordern. Viele Wohnungs-Bewerber fühlen sich, als würden sie sich nackt machen müssen - doch sich weigern tun die wenigsten aus Angst, die heiß begehrte Wohnung nicht zu bekommen.

Man kann nur hoffen, dass die Politik endlich handelt, damit die Spirale sich nicht noch weiter nach oben dreht.

In Hongkong leben die Menschen teilweise unter unglaublich schlechten Bedingungen.
In Hongkong leben die Menschen teilweise unter unglaublich schlechten Bedingungen.  © imago images/Photocase