Nach Drogen-Vergangenheit: Wolfgang Joop kann sich Rentnerleben nicht leisten

Berlin - Er war kein Kind von Traurigkeit! Daraus hat Wolfgang Joop auch nie ein Geheimnis gemacht. Jetzt spricht er offen darüber, welche Auswirkungen seine Vergangenheit auf sein Leben im Alter hat.

Designer Wolfgang Joop (73) spricht über seine Vergangenheit.
Designer Wolfgang Joop (73) spricht über seine Vergangenheit.  © DPA

Als Bild den Designer im Interview darauf ansprach, ob er mit seinen 73 Jahren denn nie über Rente oder Ruhestand nachgedacht habe, antwortet Joop ehrlich: "Nein. Ein Rentnerleben kann ich mir nicht leisten."

Und weiter: "Ich habe lange im Ausland und ohne Absicherung gelebt. Ich bin erst 2003 nach Deutschland zurückgekommen. Davor waren mir Sicherheiten egal. Ich gehörte immer zu denen, die darauf eingestellt waren, keine Zukunft zu haben, Generation 'No Future'. Deshalb habe ich immer im Jetzt gelebt."

Was das genau bedeutet? "Ich habe nichts ausgelassen. Ich komme aus einer Zeit, in der Drogen bekannt und konsumiert wurden, um sich besser zu fühlen, high zu sein. Man wollte kontaktfreudiger sein. Heute sind Drogen zerstörerisch, von der Gesellschaft abgewandt. Sie machen einen kaputt. Die Leute wissen ja oft gar nicht, dass ihnen Abflussreiniger untergemischt wird."

Dass er überhaupt so alt werden würde, habe Joop nicht geglaubt. Auch heute noch denke er täglich über sein Ende nach. "Das, was ich beginne, das möchte ich auch beenden. So ordentlich bin ich dann doch", erklärt er. "Das Alter ist wie eine Pralinenschachtel. Wenn Du jung bist, frisst Du erstmal eine Handvoll Pralinen weg. Und dann wirst Du älter und siehst, dass nur noch zwei Reihen in der Schachtel sind. Später erst genießt Du und merkst, wie süß die Pralinen doch schmecken."

Bleibt zu hoffen, dass uns der sympathische Designer noch sehr lange erhalten bleibt!