Pathologe nach Mord an Sechsjähriger: "Ich habe so etwas noch nie gesehen"

Glasgow - Der Gang zum Gericht in Glasgow fiel den Eltern von Alesha MacPhail sichtlich schwer. Zu tief sitzt noch die Trauer darüber, dass die Sechsjährige kaltblütig ermordet wurde.

Große Trauer um die sechsjährige Alesha MacPhail.
Große Trauer um die sechsjährige Alesha MacPhail.  © Screenshot Twitter

Die Tat ereignete sich am 2. Juli des vergangenen Jahres. Das Mädchen wurde am Morgen gegen 6.30 Uhr von ihrer Großmutter als vermisst gemeldet. Nur wenige Stunden später fand man die Leiche des Kindes nicht weit entfernt an einem verlassenem Hotel.

Alesha wurde nackt und mit dem Gesicht nach unten aufgefunden - schnell wurde klar, dass das Kind auch vergewaltigt wurde.

Als Hauptverdächtiger gilt ein 16-jähriger Junge, dessen Name aufgrund des Alters nicht genannt werden darf. Dieser bestreitet jedoch die Tat. Das Gericht in Glasgow muss sich nun intensiv mit der Angelegenheit befassen.

Dafür kam auch der 38-jährige Pathologe Dr. John Williams zu Wort. Seine Aussagen schockierten das Gericht.

117 verschiedene Verletzungen habe er am gesamten Körper des Mädchens gefunden. Teilweise waren sie so schwerwiegend, dass er sie als katastrophal bezeichnete. Auf die Frage, ob er in seiner langjährigen forensischen Erfahrung "so etwas zuvor schon einmal gesehen habe", sagte Dr. Williams: "Nein".

Wie die "Daily Mail" berichtet, beschloss die Jury nach den Aussagen erst einmal eine kurze Pause zu machen. Für die Eltern des Mädchens müssen es schlimme Minuten gewesen sein.

Alesha MacPhail wurde von Täter auf grausame Art und Weise ermordet

Zur Todesursache des Kindes konnte der Experte feststellen, dass das Mädchen wohl erstickt ist. Der Täter muss eine enorme Gewalteinwirkung auf ihr Gesicht ausgeübt haben. Der Pathologe berichtet, dass das Kind zahlreiche Blutungen aufwies. Offenbar hatte Alesha sich mit Händen und Füßen gewehrt - gegen den Täter jedoch keine Chance gehabt.

Ob der verdächtige Junge tatsächlich der Täter ist, wird sich wohl erst in den kommenden Verhandlungen zeigen. Der Fall hatte in ganz Schottland für großes mediales Aufsehen gesorgt. In den sozialen Netzwerken teilten zahlreiche Menschen ihre Trauerbekundungen.

Ebenso reagierten viele Nutzer wütend auf das brutale Vorgehen des Mörders. In einem Tweet heißt es: Die Details darüber, was mit Alesha McPhail passiert ist, sind schrecklich! Wie jemand das mit einem Kind machen kann, werde ich nie verstehen! Ich hoffe, er wird benannt, wenn er 18 Jahre alt ist! Das verdient er nicht, sich hinter dem Gesetz verstecken zu können, wenn er es selbst nicht beachtet!"