David Copperfield muss größten Trick verraten, und der ist sowas von simpel
Los Angeles – Einer der größten Zauberer der Welt, David Copperfield, steht derzeit vor Gericht. Ein Kandidat seiner Show hatte sich angeblich bei einem Trick, an dem er teilgenommen hatte, schwer verletzt, und fordert jetzt 400.000 Dollar Behandlungskosten.

Um zu einem Urteil zu gelangen, verlangte der Richter, dass Copperfield den betreffenden Trick offenlegen muss. Es geht um "Lucky Number 13", an dem der 58-jährige Kläger teilgenommen hatte.
Dabei wirft Copperfield 13 Luftballons ins Publikum. Jeder, der einen auffängt, darf auf die Bühne. Dann werden sie auf eine Plattform gesetzt, die mit einem Tuch verhüllt wird. Jeder wird aufgefordert, mit einer Taschenlampe in den Ballon zu leuchten, um zu beweisen, dass sie noch auf der Bühne sind. Als kurz darauf der Vorhang fällt, sind die 13 weg und tauchen wieder im Zuschauerraum auf.
Wie das funktioniert, sollte Copperfield nun vor Gericht verraten, zwar sträubten er und sein Anwalt sich zunächst dagegen, verwiesen auf den immensen finanziellen Schaden, der durch die Preisgabe eines so prominenten Tricks entstünde, doch es half alles nichts:
Der Magier musste auspacken. Letztlich würden ohnehin schon mehr als 50.000 Menschen wissen, wie er funktioniert, weil sie dabei waren.
Die Lösung ist erschreckend banal

Die Kandidaten setzen sich auf die Plattform, wenn der Vorhang zu ist, werden sie von Mitarbeitern der Show zu einer Klappe im Bühnenboden gebracht. Durch diese müssen alle klettern und kommen in ein Tunnelsystem unter der Bühne. Von dort gelangen sie außerhalb des Veranstaltungsgebäudes und gehen dann wieder hinein, wo sie sich unter die Zuschauer mischen.
Damit entpuppt sich der Trick als ungefähr so spektakulär wie der Ortswechsel von Darstellern in jedem Provinztheater.
Auf dem beschriebenen Weg sei der Kläger über herumliegenden Schutt gestürzt. So hätte er eine Kopf- und eine Schulterverletzung davon getragen.
Dem widersprachen Copperfields Anwälte. Der Mann sei über eine Stufe gestürzt. Unordnung in den Gängen habe es nicht gegeben, schließlich hätte der Magier diese kurz zuvor selbst in Augenschein genommen, wäre ihm etwas Gefährliches aufgefallen, dann hätte er seine Mitarbeiter informiert und die Gefahrenquelle beseitigen lassen.
Der Prozess wird fortgesetzt, weitere Zeugen sollen noch vernommen werden.
Titelfoto: DPA