Stralsund/Zingst - Nur wenige Tage, nachdem bei einer makaberen Kunstaktion ein täuschend echt aussehender Plastik-Pottwal am Ostsee-Strand abgelegt wurde und einen Polizei-Einsatz auslöste (TAG24 berichtete), ist jetzt fast an gleicher Stelle ein toter Schweinswal gefunden worden.

Diesmal ist es also traurige Realität und kein dummer Scherz der Macher des Zingster Umweltfotofestivals "horizonte", der inzwischen sogar die Staatsanwaltschaft Stralsund ermitteln lässt, wie TAG24 berichtete.

Am Donnerstag wurde am Strand zwischen Prerow und Zingst ein rund 1,70 Meter langer Schweinswal ans Ufer gespült.

Bei dem Kadaver handle es sich um ein ausgewachsenes Weibchen, erklärte Michael Dähne, Kurator für Meeressäuger am Deutschen Meeresmuseum in Stralsund, gegenüber der DPA.

Besonders traurig: Das vom Aussterben bedrohte Säugetier war wohlgenährt und möglicherweise trächtig.

Aufgrund der starken Sonneneinstrahlung war die Haut des toten Schweinswals bereits stellenweise aufgeplatzt.

Das Tier wurde noch am Donnerstag ins Meeresmuseum verfrachtet, wo es bis zu seiner Sektion im Juli in einer Kühlzelle gelagert wird.

Allein im Jahr 2017 wurden in Mecklenburg-Vorpommern 58 tote Schweinswale an der Küste gemeldet. Dies waren ungefähr so viele, wie in den Negativrekordjahren 2007 und 2009, so Meeresexperte Dähne.

In diesem Jahr wurden bis zum 25. Mai zwei tote Schweinswale gemeldet. Allerdings lasse sich daraus keine Tendenz für dieses Jahr ablesen, da das Gros der Tiere zwischen Juli und September angespült wird.