Futter nach Heißsommer zu teuer: Erster Zoo muss seine Tiere verkaufen

Meißen - Wie traurig! Ute und Kerstin müssen weg! Erst wurde Meißens Tierparkbetreiber Heiko Drechsler (55) Anfang des Jahres der Zuschuss gestrichen, dann war der Sommer viel zu heiß.

Wenn kein plötzlicher Geldsegen kommt, müssen unter anderem die Eseldamen Kerstin und Ute verkauft werden.
Wenn kein plötzlicher Geldsegen kommt, müssen unter anderem die Eseldamen Kerstin und Ute verkauft werden.  © Holm Helis

Das Futter für seine Tiere wird knapp (TAG24 berichtete). Nun wird er wohl einige Tiere verkaufen müssen.

Darüber, weshalb Drechsler der Zuschuss der Stadt Meißen gestrichen wurde, herrscht Uneinigkeit.

Die Stadt sagt, die Förderung der letzten zwei Jahre war als Anschubfinanzierung gedacht. Drechsler war von einer dauerhaften Unterstützung ausgegangen.

Völlig egal, woran es nun liegt, Fakt ist: "Mir geht das Geld aus. Nach dem heißen Sommer sind die Futterpreise immens gestiegen.

Die Besucherzahlen sind um die 30 Prozent zurückgegangen, weil die Leute bei über 30 Grad natürlich lieber ins Freibad gegangen sind", so der gelernte Tierpfleger.

Zwar haben nach den ersten Presseberichten viele Gäste vorbeigeschaut, Futter- oder kleine Geldspenden übergeben.

"Das reicht aber leider nicht aus. Deshalb werde ich nun Tiere, die besonders arbeitsintensiv sind und viel Futter brauchen, verkaufen, um über den Winter zu kommen."

Heißt: zwölf Schafe, sechs Ziegen, drei Ponys und auch die beiden Esel Ute und Kerstin. "Es tut mir um alle Tiere leid, besonders die Esel sind bei den Kindern immer die Stars."

Wie es nach dem Winter weitergeht mit dem privat geführten Tierpark, weiß Drechsler noch nicht. Der seit 15 Jahren existierenden Einrichtung fehlen wohl um die 20.000 Euro.

Tierpark-Chef Heiko Drechsler (55) fehlen Tausende Euro in der Kasse.
Tierpark-Chef Heiko Drechsler (55) fehlen Tausende Euro in der Kasse.  © Holm Helis

Titelfoto: Holm Helis