Zwei Tote bei Heimkinder-Ausfahrt!

Die Polizei hat die Ermittlungen zum Unfallhergang aufgenommen.
Die Polizei hat die Ermittlungen zum Unfallhergang aufgenommen.

Von Eric Hofmann

Altenberg - Beinharte Kerle mit riesigem Herzen: Bereits zum 20. Mal wollten die Biker der Motorradfreunde „Beinhart“ Pirna Hunderten Heimkindern ein Strahlen in die Augen zaubern.

Doch die Ausfahrt am Sonnabend endete mit Tränen, denn zwei Biker verloren auf dieser Tour ihr Leben. 29 Mitglieder haben die Motorradfreunde, einmal im Jahr schauen selbst die großen Clubs zu ihnen auf.

Seit 1996 schon nehmen die Biker auf ihrer Heimkinderausfahrt kleine Motorradfans aus Tschechien, Polen und Sachsen mit. Und so kamen gestern 739 Biker und 600 Heimkinder zum Start nach Berggießhübel.

Auch der Struppener Norbert B. (57) und Thomas S. (45) aus Pirna wollten Gutes tun, sicherten als Ordner den Konvoi ab.

Eines der Motorräder liegt an der Unfallstelle.
Eines der Motorräder liegt an der Unfallstelle.

Doch auf der Bundesstraße 170 bei Kipsdorf kam es zur Katastrophe: Am Nachmittag bildeten die beiden Ordner die Nachhut, wollten zu dem riesigen Konvoi aufschließen.

Dabei war Biker Norbert mit seiner Kawasaki schneller als der vor ihm fahrende Thomas und fuhr auf dessen Triumph auf.

Der Aufprall war so heftig, dass beide Maschinen rund 50 Meter über den Asphalt schlitterten, bevor sie zum Liegen kam. Ein Polizeisprecher: „Zum genauen Hergang laufen umfangreiche Ermittlungen.“

Das Vorderrad der Kawasaki schleuderte über 15 Meter über den Parkplatz in den Wald hinein, das Trümmerfeld erstreckte sich über 80 Meter.

Die eilig alarmierten Rettungskräfte konnten den beiden nicht mehr helfen, sie verstarben noch am Unfallort. Wenigstens die Kinder mussten das Drama nicht miterleben, da der Konvoi bereits weiter entfernt war.

Wie geplant aßen sie noch Mittag in Zinnwald, doch dann wurde die Tour abgebrochen. Den Kindern gegenüber wurde vom schlechten Wetter gesprochen. Dann brachten Shuttle-Busse sie zurück nach Berggießhübel.

Die Biker fuhren in 50er Trupps - allerdings fuhr keiner dabei nochmal an der Todesstelle vorbei.

Fotos: Daniel Förster