Malta-Masche! "Reichsdame Birgit" scheitert mit Berufung

Scheiterte mit ihrer Berufung vor Gericht: "Reichsbürgerin" Birgit F. aus Zwickau.
Scheiterte mit ihrer Berufung vor Gericht: "Reichsbürgerin" Birgit F. aus Zwickau.  © Klaus Jedlicka

Zwickau - Sie ist wohl Sachsens renitenteste Reichsbürgerin: Birgit F. (63) aus Zwickau. Weil sie eine Gerichtsvollzieherin und eine Rechtspflegerin mit unberechtigten Schadensersatzforderungen in Höhe von 190 Millionen Euro schikanierte, wurde sie im August zu neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Jetzt zog die Frau in die Berufungsschlacht.

Nein, auf der Anklagebank wollte Birgit F. partout nicht Platz nehmen. Als ideologisch gestählte Reichsdame lehnt die Seniorin die hiesigen Justizbehörden ab. Folglich verfolgte sie ihren eigenen Berufungsprozess vom Zuschauerraum aus. Formell war es damit ein Prozess in Abwesenheit der Angeklagten.

Die 4. Strafkammer beschäftigte sich dennoch in gebotener Ausführlichkeit mit der skurrilen Geschichte. Aus Verärgerung über diverse Vollstreckungsbefehle hatte Frau F. in einem US-Schuldenregister die Fantasieforderungen gegen die Gerichtsvollzieherin und die Rechtspflegerin online eingetragen und anschließend an eine Inkasso-Firma auf Malta abgetreten. Die wiederum versuchte nun, die vermeintlichen Schulden in Deutschland beizutreiben (TAG24 berichtete).

Wie schon das Amtsgericht zuvor, erkannte auch das Landgericht in dieser Malta-Masche eine versuchte Nötigung und wies letztlich die Berufung per Urteil zurück. Es bleibt folglich bei den neun Monaten.

Allerdings hat die bereits vorbestrafte "Reichs-Birgit" nun noch die Möglichkeit, am Oberlandesgericht in Revision zu gehen.