Arschloch-Affäre: Politiker rastet nach Abstimmung aus

Er entschuldigt sich jetzt für
seinen Fauxpas: BfZ/
Grüne-Geschäftsführer
Wolfgang Rau (61, li.). - Fühlt sich durch das „A-Wort“
beleidigt - und teilt selbst
heftig aus: AfD-Stadtrat Frank
Forberg (61, re).
Er entschuldigt sich jetzt für seinen Fauxpas: BfZ/ Grüne-Geschäftsführer Wolfgang Rau (61, li.). - Fühlt sich durch das „A-Wort“ beleidigt - und teilt selbst heftig aus: AfD-Stadtrat Frank Forberg (61, re).  © dirk diessel/dsl factory

Zwickau - Eine Beleidigung beschäftigt das Zwickauer Rathaus. Mit dem Schimpfwort „Arschloch“ beleidigte Wolfgang Rau (61), Geschäftsführer der Fraktion BfZ/Grüne, Mitglieder im Finanzausschuss, weil sie einen Grünen-Antrag abgelehnt hatten.

AfD-Stadtrat Frank Forberg (61) fordert in einem Brief Konsequenzen von Oberbürgermeisterin Pia Findeiß (61, SPD).

Der Finanzausschuss beriet am 10. Oktober einen BfZ/Grüne-Antrag zur Förderung der Elektromobilität. Der Antrag fand in der Abstimmung keine Mehrheit (4:4). Daraufhin sagte Wolfgang Rau das böse A-Wort, im Plural.

Wolfgang Forberg fühlt sich beleidigt - „man muss in der Politik auch verlieren können“. Sven Wöhl (45, Linke) sieht das genauso: „Ich erwarte eine deutliche Reaktion von Pia Findeiß. So etwas darf nicht mehr passieren.“

Entspannter sieht Friedrich Hähner-Springmühl (69, CDU) die Entgleisung: „Ich fühle mich nicht angesprochen, dafür bin ich Profi genug.“ Grünen-Fraktions-Chef Tristan Drechsel (62) missbilligt seinen Geschäftsführer: „So etwas geht nicht.“ Dem stimmt Wolfgang Rau reumütig zu: „Das hätte mir nicht passieren dürfen. Dafür entschuldige ich mich.“

Derweil drehen die Grünen den Spieß um gegen AfD-Mann Forberg. Der beschwerte sich im Brief an die OB generell über den (körperbehinderten) Wolfgang Rau. Der schlafe auf Sitzungen ein, sei als „schnarchender Geschäftsführer eine optische und akustische Zumutung“. Tristan Drechsel: „Das ist Diffamierung eines behinderten Menschen.“