Millionen-Betrug bei Asylheim-Security

Zollfahnder nahmen zwei führende
Mitarbeiter eines Wachdienstes fest
Zollfahnder nahmen zwei führende Mitarbeiter eines Wachdienstes fest  © Christian Essler

Zwickau - Der Zoll landete am Morgen einen großen Schlag gegen mehrere Firmen im Sicherheits- und Wachgewerbe. Schwerpunkt war Zwickau. Dort nahmen Zollfahnder zwei Hauptverdächtige (jeweils 39) fest. Sie sollen Fiskus und Sozialkassen um zwei Millionen Euro betrogen haben.

Aufgeflogen waren die Kriminellen bei Prüfungen in der Sicherheitsbranche in Kassel. Dort war ein Zwickauer Wachdienst aufgefallen, der offenbar bei Löhnen und Sozialabgaben betrog.

Bei Ermittlungen stießen Fahnder auf ein großes Firmengeflecht. Oliver Möller (47), Sprecher Generalstaatsanwaltschaft Dresden: „Es handelte sich um organisierte Form der Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung.“

Der Zwickauer Wachdienst hatte sich auf Asylbewerberunterkünfte spezialisiert. Um Schwarzarbeit zu verschleiern, schrieben sich weitere beteiligte Firmen gegenseitig Scheinrechnungen.

Am Morgen stürmten 450 Beamte 48 Wohnungen und Büros in Sachsen, Thüringen, Berlin, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Baden-Württemberg und Hessen.

Die Hauptverdächtigen in Zwickau nahm eine Spezialeinheit des Zollkriminalamts am Morgen fest. Ein Haftrichter am Amtsgericht schickte sie in U-Haft.

Der Zoll stellte viele Beweise sicher, darunter Computer und Handys, Schusswaffen, Munition, Bolzenschussgerät, zwei Schlagringe, zwei Luxusautos sowie etwa 835.000 Euro in bar.

Titelfoto: Christian Essler