Zwickau - Hurra, die Russen kommen! Freitag eröffnete im Neuplanitz-Center der zweite Mere-Markt in Sachsen (nach Leipzig).

Und schon Stunden vorher drängelten sich Dutzende neugierige Kunden vor der schmucklosen Tür. Alle wollten nur eins begierig wissen: Wie billig ist der Russen-Discounter wirklich?

Petra Schaschek (55) war mit Tochter Sandra (29) und Enkelin Johanna-Mathilda (1) die Erste im Laden: "Ich brauche Milch und Zucker, freue mich auf die günstigen Preise." Kaum offen, musste der Marktleiter gleich die erste Panne eingestehen: "Der EC-Karten-Leser geht nicht." Barzahlung war angesagt.

Die Kunden stürmten die Regale mit aufgestapelten Waren. Bei Mere, dem Discounter aus Sibirien, gibt es nur aufgerissene Packungen zur Selbstbedienung. Da warten neun Kilo Waschmittel im Beutel ("Deutsche Qualität"), für 3,87 Euro, Keramik-Blumentöpfe für 1 Euro, H-Milch aus Tschechien für 49 Cent und die Familienpackung Schinkenlyoner (2,6 Kilo) für 8 Euro.

Steffen Meschke (38) kommt zuerst zurück zur Kasse: Sechs Säfte im Beutel für die Kinder, eine 400-Gramm-Packung Pralinen aus Polen - zusammen 4,34 Euro. "Ist schon billig", staunt er. "Aber mein Lieblingsladen wird das nicht, es gibt kein Freiberger."

Marken sind hier eher Mangelware. Für Kassierer René Hampel (29) ist dem Unternehmen dankbar: "Ich war jahrelang arbeitslos. Mere hat mir eine Chance gegeben."