Zwickauer Trabi-Denkmal geklaut!

Tim Scheibner ist schockiert über den Denkmal-Diebstahl.
Tim Scheibner ist schockiert über den Denkmal-Diebstahl.

Von Bernd Rippert

Zwickau - Das neue Trabi-Denkmal am Georgenplatz ist in der Nacht zum Dienstag verschwunden. Keiner will es geholt haben, keiner weiß, wo die Betonskulptur steht.

„Ich bin schockiert“, sagt Tim Scheibner (18), einer der Denkmal-Macher. Ende 2014 hatte die Stadt das recht kompakte Trabi-Denkmal des Bildhauers Berthold Dietz (80) vom Georgenplatz zum Horch-Museum umparken lassen.

Grund: Vandalismus. Abiturienten des Peter-Breuer-Gymnasiums schufen, gern zu einem Streich bereit, im Sommer einen lustigen Nachfolger:

Sie gossen ein Betonfundament, setzten ein grünes Trabi-Bobbycar drauf, gossen auch dieses mit Beton aus und schoben das 750 Kilo schwere „trABI“-Denkmal nachts mit Hubwagen auf den Platz.

Stolz präsentierten die Abiturienten des Peter-Breuer-Gymnasiums ihr „trABI“-Denkmal. Nun ist es verschwunden.
Stolz präsentierten die Abiturienten des Peter-Breuer-Gymnasiums ihr „trABI“-Denkmal. Nun ist es verschwunden.

Was als Scherz gedacht war, entwickelte sich schnell zum Hit in der Innenstadt. Bockwurst-Verkäufer Egbert Rosin (76) schimpft:

„Jedes Kind saß auf dem Auto. Die Leute haben gelacht und Fotos gemacht. Das Verschwinden des Trabis ist Willkür!“

Fragt sich nur, von wem. „Wir waren es nicht“, betont Stadtsprecher Mathias Merz (46). „Auf Dauer hätten wir den Schülerstreich am Georgenplatz nicht geduldet.

Aber wir wollten mit der Schule eine gemeinsame Lösung finden.“ Michael Olbrich (51), Direktor des Peter-Breuer-Gymnasiums, ist entsetzt:

„Ich fordere eine würdige Lösung für das Denkmal. Außerdem schreit der Georgenplatz nach Gestaltung. Die Schüler haben eine großartige Arbeit geleistet, die die Stadt bereichert hat.“

Tim Scheibner will dem Trabi-Klau nachgehen: „Ich werde mit einem Rechtsanwalt über eine Anzeige gegen unbekannt sprechen.“

Fotos: Bernd Rippert, Ralph Köhler