Was wird aus der Harzer Schmalspurbahn? Jetzt entscheidet der Landtag

Von Christopher Kissmann

Magdeburg - Bei der Sicherung der Zukunft der Harzer Schmalspurbahnen (HSB) drängt die Politik in Sachsen-Anhalt auf ein umfassendes Konzept.

Die Zukunft der Harzer Schmalspurbahn steht auf der Kippe.  © Matthias Bein/dpa-Zentralbild/dpa

Dies sei von den Gesellschaftern zu erstellen, sagte Infrastrukturministerin Lydia Hüskens (61, FDP) im Landtag. Dabei handelt es sich unter anderem um mehrere Landkreise und Städte in der Region. Dann könne man gemeinsam entscheiden, welche Maßnahmen wann umgesetzt würden, so Hüskens.

Die HSB sind nach eigenen Angaben Betreiber des längsten zusammenhängenden Schmalspurnetzes in Deutschland mit rund 140 Kilometern in Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Das Unternehmen kämpft mit einer erheblichen Finanzierungslücke und hat in den vergangenen Jahren Defizite erwirtschaftet. Anfang September hatten die Harzer Schmalspurbahnen ein Gutachten vorgestellt: Demnach benötigen die HSB mit der Brockenbahn bis 2045 rund 800 Millionen Euro.

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Viele Abgeordnete betonten, dass das Land helfen könne, wenn ein umfassendes Zukunftskonzept vorliege.

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Landtag diskutiert: "Müssen Dampf machen, um die HSB zu retten!"

Infrastrukturministerin Lydia Hüskens (61, FDP) fordert ein schnelles, umfassendes Konzept.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Man müsse Tradition und Wirtschaftlichkeit unter einen Hut bringen, sagte der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Detlef Gürth (63). Nötig seien Investitionen, die die Wirtschaftlichkeit förderten.

Falko Grube (48, SPD) sieht zunächst die beteiligten Kreise und Gemeinden gefordert. "Die müssen jetzt mal Dampf machen, um die HSB zu retten", sagte er. "Das Land wird helfen – aber erst dann, wenn es weiß, wo genau."

Auch die Oppositionsfraktionen fordern einen Erhalt der HSB. Frank Otto Lizureck (65, AfD) betonte, man müsse in dieses "lebendige Kulturdenkmal" und in die Zukunftsfähigkeit des Tourismus im Harz investieren. Andreas Henke (63, Linke) sagte, nötig sei eine gemeinsame Kraftanstrengung vom Harz über Magdeburg und Erfurt bis nach Berlin.

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Grünen-Fraktionschefin Cornelia Lüddemann (57) sagte, aus ganz Deutschland pilgerten Eisenbahnenthusiasten in den Harz. Man müsse jedoch auch in die Zukunft schauen und alternative Antriebe in Betracht ziehen.

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